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Eine lustige Zeit

Im Juni 1947 geboren in Wattwil,

Wattwil
erzähle ich hier einige Highlights aus meinem Leben.
Mein Vater, aus dem Bernischen, den es nach dem Krieg aus militärischen Gründen ins Obertoggenburg verschlug, lernte da meine Mutter kennen, beides bildhübsche Menschen und dem Eheglück stand nichts mehr im Wege. Als die Zeit meiner Geburt näher rückte, wohnte man im damals genannten Chrümiswil,

Chrümeswil
damals eine kleine Siedlung östlich von Krummenau , auf der andern Seite der Thur. Zur Welt kam ich allerdings in Wattwil, das war wohl das einzige Spital in der Nähe, die Geburten ausführten in Geburtshäusern.
Ich erinnere mich ans Dasein in Chrümiswil eigentlich wenig, es wurde mir dann nachträglich natürlich erzählt.Da meine Grossmutter mütterlicherseits in Krummenau lebte, war sie doch oft bei uns zu Besuch,was mich immer wieder freute.Sie war eine gute Frau, leider hatte sie ihren Mann sehr früh verloren und musste 7 Kinder durchbringen, dazumal im Ennetbuehl. Uebrigens war dieser unser Grossvater der berühmte Huldrich Zwingli, welcher als erster die Seile der Säntisschwebebahn eingezogen hat, SRF besitzt noch einen schwarzweissen Dokufilm dazu. Das muss ein ganz spezieller Mann gewesen sein.

Ennetbühl
Der Grossvater war übrigens der berühmte Niklaus Zwingli, welcher bei der Erstellung der Säntisbahn 1933 sein Leben verlor.
Als ich etwa 4 -5 Jahre war, wurde nach Ebnat-Kappel gezügelt,

Ebnat-Kappel
wo mein Vater eine andere Arbeit fand. Das Zügeln wurde auch in den nächsten Jahren eine beliebte Angelegenheit, da mein Vater unruhig nach immer neuen Stellen Ausschau hielt.
Allein in Ebnat-Kappel wurde 3 Mal der Wohnort gewechselt, bevor man wieder mal einen neuen Sprung ins benachbarte Wattwil vollzog.

Wattwil
In Wattwil war es dann einigermassen stabil, bis ich in der 4. Klasse war, da hatte offenbar Vater genug von den Toggenburgern uns es wurde wieder gepackt, man verschob sich in Kanton Zürich, Wernetshausen, unterhalb des Bachtels.

Wernetshausen
Immerhin verblieb man auch da ca 5 Jahre, bis es Vater zuviel wurde, den langen Arbeitsweg mir dem Velo. Nahegelegen offerierte sich Hinwil, was auch Mutter begeisterte, da in Wernetshausen damals sich die Hasen und Füchse gute Nacht sagten.
In Hinwil angekommen,

Hinwil
konnte ich die letzten Jahre der Sekundarschule, die sowieso in Hinwil war, auch mit einem kürzeren Schulweg absolvieren, meinte ich..
Nur kurz dauerte der Aufenthalt in Hinwil, da meinte Vater meinte, nun den richtigen Job gefunden zu haben in Wetzikon, naja, wieder mal einpacken und verschieben.

So musste ich das 3. Sek.-Jahr doch noch in Wetzikon absolvieren. Immerhin…es waren die letzten 4 Zügel in Wetzikon, anschliessend trennten sich Mutter und Vater offiziell.
Von hier aus habe ich in Uster auch meine Lehre abgeschlossen und ca. 6 Jahre später meine Frau kennengelert, so dass ich mich alsdann definitiv nach Zürich verschoben habe.
Wetzikon

Erlebt

Die ersten Jahre in Chrümeswil und Krumenau.

Am 12.Juni 1947 wurde ich wie erwähnt im Spital in Wattwil als erster von 5 Geschwistern geboren; gewohnt hat man damals im Chrümeswil bei Krumenau. Natürlich fehlen mir viele
Erinnerungen an meine ersten Lebensjahre und vieles wurde mir nachträglich auch von meinen Eltern erzählt. Meiner Grossmutter, mutterseits, war ja bereits Witwe und lebte im nahegelegenen Krumenau. Klar weilte sie in meinen ersten Jahren sooft sie konnte bei uns, was mir dann als kleiner Knirps sehr gefallen hat, da Mutter und Vater ja mir Arbeiten beschäftigt waren.Grossmutter war eine passionierte Näherin und versuchte mir dauernd das Stricken beizubringen. Dies artete dann so aus, dass ich neben ihr am Boden sass und fleissig Knöpfe an ihren Jupe nähte während sie ebenfalls amNähen oder Stricken war. Es war schon erhebend, nach getaner Arbeit Grossmutter wie ein Christbaum bestückt umherrauschen zu sehen.
Das Chrümeswil war und ist ein kleiner Weiler, einer Molkerei, ein noch kleinerer Lebensmittelladen,eine Ledergerberei und mehrere Bauernbetriebe schmückten die Umgebung. Kinder in meinem Alter waren ebensowenige sodass ich gezwungenermassen einen Grossteil meiner Zeit mit Grossmutter verbrachte, hie und da mit Nachbarskindern.
Es war auch die Zeit, da meine Vater als passionierter Pfeifenraucher meinte, für ein anständiges Foto wo ich meinen Kinderwagen schieben musste, ich müsste als Mann auch die Tabakpfeife im Mund haben. Kommt vielleicht daher, dass ich später zum wirklichen Raucher wurde. Viel Zeit verbrachte ich auch beim Zuschauen in der Gerberei wo das Leder offen und in Torfgruben gelagert und verarbeitet wurde. Als ich etwas grösser geworden war, haben wir doch eine Gruppe von Kindern Später, etwas älter haben wir doch noch eine Gruppe von ca. 10 Kindern zusammengebracht, allerlei Blödsinn stand auf der Tagesordnung. Speziel angetan hatte es uns eine altes Bauernhaus , von dem eines der Kinder behauptete, es spuke darin. Als es dann soweit war, dass ich alleine kleinere Besorgungen machen konnte, schickte ma mich bereits in die Molkerei oder das Lebensmittelgeschäft, was ich gerne tat, da ich jeweils immer kleinere Leckereien oder sonstige Geschenke bekam. Es kam auch vor, das ich schon klein mal in die Ferien konnte; zu Grossmutter nach Krumenau, gleich um die Ecke.Natürlich war da mehr los als auf dem Lande, viele Kinder, da wurde Verstck gespielt, Räuber und Polizei; Indianerlis und so weiter.Der beste Freund wurde der gleichaltrige Sohn des Dorfmetzgers, welcher gleich neben Grossmutter wohnte. Ich wurde auch die Clicke seiner Freunde aufgenommen und wir trieben unser Unwesen im ganzen Dorfe, bis es Grossmutter jeweils zuviel wurde und meinte, die Ferien wären nun vorbei, das Chrümiswil rufe wieder nach mir. Nunja ..es näherte sich der Zeitpunkt, von dem man meinte, die sogenannte Kindergartenzeit stehe vor der Tür. Das passte mir nicht so ganz, da ich mir vorstellte, dass nun gewisse Freiheiten nicht mehr möglich seine, meine Eltern erwähnten natürlich beflissen, dass nun ein andere Lebensabschnitt begänne und sprachen mir völlig unbekannte Wörter wie Disziplin aus. Ich hatte nicht mehr das Glück in meiner gewohnten Umgebung diesen sogenannten Kindergarten zu besuchen, da der erste Wohnungswechsel anstand; Vater war fündig geworden in Ebnat-Kappel mit einer neuen Anstellung bei einer grösseren Baufirma.

Ebnat

Ebnat-Kappel

Das war ein Ding, etwas in der Höhe, nahe von Vaters Arbeitgeber, stellte dieser uns eine quasi neue Wohnung zur Verfügung im ersten Stock, und rate mal, was war im Parterre? Richtig, der Kindergarten. Genial, ich musste nur dir Treppe runter und befand mich inder Kinderschar. Mutter, völlig aus dem Häuschen, fühlte sich königlich in einer Neubauwohnung, lediglich Vater, wie immer mit dem Velo arbeiten ging, hatte nun teilweise längere Arbeitsweg. Lange dauerte mein Enthusiasmus zum Kindergarten allerdings nicht, eine gewisse langweile stellte sich ein, vermutlich auch ein Grund, dass ich mich mit der Lehrerin nicht allzugut verstand. Ich begann Ausflüchte zu suchen, damit ich mich vor dem Besuch des Kindergartens drücken konnte, Krankheitsausreden sind ja bei Kindern beliebt, oder man haute einfach ab , ging gar nicht erst ins Schulzimmer sondern direkt nach draussen in die Freiheit.Das ganze gipfelte darin, dass ich der Lehrerin mal eins auswischen musste, in einer Pause ging ich in die Wohnung und nahm Vaters Jagdgewehr mit. Als die Kinder nach der Pause wieder artig im Klassenzimmer ihre Blödeleien trieben, stolzierte ich mit dem Jagdgewehr vor den Fenstern des Kindergartens erhoben mit dem Gewehr im Arm herum. Der Lehrerin quollen die Augen über , Furienartig stürzte sie aus der Schule und riss mir das Gewehr aus den Händen, ich konnte die Aufregung nicht verstehen und hasste sie in der Folge noch mehr. Da in der Umgebung auch fleissig gebaut wurde, meinte ich eines Tages meinen Vater besuchen zu müssen, obwohl ich nicht wusste wo er überhaupt arbeitet. Sommer wars, man ging nach Möglichkeit immer barfuss, das war zeitgemäss. An diesem Tag bereute ich es, auf der Baustelle trat ich auf ein Nagelbrett, der Nager in die Fusssohle und das Brett war angeheftet. Humpelnd erreichte ich das nahegelegende Zuhause, Mutter entwich das Blut aus ihrem ohnehin bleichen Gesicht, das Damenvelo wurde gestartet, ich hinten auf den Gepäckträger und los zischte sie, die Strassen runter ,Richtung Dorfkern, Destination Arzt. Ich kann mich gut erinnern, auf halber Strecke, bei Höchstgeschwindigkeit, kam uns die Kindergartenlehrerin entgegen, sie schob ihr Velo bergwärts und blickte uns echt belämmert nach,vermutlich dachte sie was der Lümmel wieder angestellt hätte, sie konnte meine neue Beschuhung nicht sehen, weil das Brett am rechten Fuss steckte. Tja, dann das übliche, entfernen des Nagel aus dem Fuss und eine Spritze gegen Vergiftung, dicker Verband und ab nach Hause. Wie es kommen musste, wuchs mein Haar ganz natürlich zu einem Limit und es wurde von einem sogenannten Coiffeur gesprochen. Das war was neues, bisher machte Vater kurzen Prozess wenn meine Haare nicht dem entsprachen was er sich vorstellte, er hatte ein Maschinchen, mit dem er mir jeweils den sogenannten 2 Minuten-Schnitt verpasste. Ich kann nicht mehr erinnern, warum ich eine solche Abneigung gegen Coiffeure entwickelte, aber das hielt bis in die 3 Klasse. Das war der Zeitpunkt, Mutter meinte, ich müsse nun alleine zum Coiffeur; mir wurde speiübel als ich dann diesen Weg antreten musste. Aber nach einigen Malen löste sich das ganze Problem und ab jenem Zeitpunkt hatte ich auch nichts mehr gegen Coiffeure. Jaja, Vater wollte höher hinaus, die Folge war eine Misstimmung mit seinem Arbeitgeber, obwohl beide in derselben Jagdgesellschaft waren. Apropos Jagd: Vater war ein guter Jäger, natürlich musste ich als Knirps da schon mitmachen. Man sprach dann in einem Herbst, ich war etwa 4 oder 5-jährig,dass am nächsten Morgen früh aufgestanden würde und man die Jagd aufnehmen werde. Gesagt getan, um 3 Uhr war der Start und alle Jäger, etwa 10 Mann waren dabei begannen den Aufstieg ins Jagdrevier. Die Männer sprachen sich ab wie dir Treibjagd vonstatten gehen soll und ich wurde angehalten in einer kleinen Bodensenke die Jagdhunde, welche offensichtlich dank günstigem Wind nicht gebraucht wurden, zu halten. Diese Bodensenke war eine natürliche Senke an einem jedoch steilen Abhang. Oberhalb dieses Hanges begann alsbald eine Schiesserei, die Hunde begannen wie verrückt zu toben, ich hielt dagegen. Nun, die Pointe war dann, das ein abgeschossenes Reh den Hang runter rollte, direkt vor meine Füsse. Da war es um die Hunde geschehen; die tobten wie die Berserker und ich merkte, lange würde ich diese nicht mehr an den Leinen halten können. Zum Glück erinnerte sich Vater, wo ich positioniert war und Sekunden später sprang er auch in die Senke und übernahm die Kläffer. Also mein Entschluss war, das Jagdgeschäft wird nie mein Ding werden.
Wie gesagt, Vaters Geduld mit seinem Arbeitgeber neigte sich langsaam dem Ende zu, er war auf der Suche nach was Neuem. Er wurde fündig im selben Dorf, Ebnat-Kappel, jedoch etwas ausserhalb des Dorfes, bereits Richtung Wattwil. Der Standortwechsel unseres Wohnorts betrug etwa 1 Kilometer, man zog ein im Domizil Gärtnerei Moor. Dies, da das Haus, jaja ein ganzes Haus, Eigentum der angrenzenden Gärtnerei Moor gehörte. Vaters Arbeitgeber war mit dem Velo in 10 Minuten erreichbar. Meine Erinnerungen an diese Lokation sind eher geringfügig, die Familie Moor hatte einen gleichaltrigen Sohn, der war aber offensichtlich nicht ganz glatt auf der Platte , so erzählt mir heute noch Mutter. Das Schulhaus, welche ich nun zur 1. Klasse besuchen musste, lag in Sichtweite und der Weg führte an der sogenannten Biokosma Fabrik vorbei, wo ich einen guten Kollegen fand. Oefters schlichen wir uns in der Biokosma, wo mein Schulkollege wohnte, in den 4 Stock hinauf, wo riesige Lager von Ovomaltine oder ein ähnliches Produkt gelagert wurde. Gemütlich füllten wir unsere Bäuche bis uns manchmal schlecht wurde.Vaters neuer Arbeitgeber , ich denke, der hiess Kunz, machte den Vorschlag, wir konnten in seine neues Nebengebäude einziehen, direkt bei der Firma. Und wieder wurde die Wihnlikation um 1 Kilometer verlegt.Auch dies eine neue Wohnung im ersten Stock, direkt oberhalb der Schreinerei der Firma Kunz. Ich glaube, da waren wir auch nicht allzulange Zeit, Vater hatte den verdacht, der Firmabesitzer hätte etwas mit Mutter, zudem sprach man davaon, dass ich bald einen Bruder bekommen würde. Das gefiel mir irgendwie, natürlich nicht bewusst, dass die ersten Jahre noch kaum dazu waren, mit einem Bruder draussen herumzutollen. Es dauerte ja nicht lange, da hatte sich Vater mit seinem Brötchengeber so verkracht, dass er ihn totschlagen wollte,Mutters Interventionen verhinderten eine schwerwiegende Tat; und Vater sah sich in Wattwil nach seiner nächsten Stelle um. Er wurde nach nur einem Jahr Aufenthalt bei Kunz dann fündig bei der Firma Pozzi in Wattwil.

Wattwil

Zwangsläufig wurde die nächste Zügelaktion in die Wege geleitet, man bekam eine Wohnung in einem sogenannten „Kosthaus“ in Wattwil. Ich glaube, diese wurden so genannt, weil darin nur die Aermeren Arbeitnehmer wohnten, vornehmlich Angestellte der Firma Pozzi, jedoch auch andere Leute, die in Wattwil arbeiteten.Die Wohnung war klein und Bruder Niklaus beanspruchte nun auch seinen Lebensraum,man hatte die Idee, sollte eine grössere Wohnung in der Umgebung zu finden sein, dann nichts wie weg. Nun, in diesem „Kosthaus“, in Wirklichkeit waren es 3 solcher Blocks, spielte sich wenigstens etwas Leben ab, viele Kinder,gleichaltrige, bildeten Teams. Es schien die Aufgabe dieser Teams zu sein , dauernde Konfrontation aufrecht zu erhalten. Und es war halt schon so, wurde ein Einzelner zur falschen Zeit am falschen Ort angetroffen, musste er meistens Prügel einstecken. Das gehörte jetzt einfach dazu. Auch ich war mal im falschen „Kosthaus“ unterwegs und die Bestien hetzten mich durch die Korridore, treppauf-trepp-runter bis ich vor Erschöpfung eine Treppe runterstürtzte. Ein stechender Schmerz zwischen den Beinen liess mich Sterne sehen, als ich mich aufraffte war meine kurze Hose Blutdurchtränkt, mein Allerwertester hatte offenbar beim Sturz die falsche Position gehabt, ich dachte, das Ding kannst du nie mehr gebrauchen. Ich war damals in der dritten oder vierten Klasse, und es kamen auch Momente vor, wo ältere die Jüngeren die sogenannte Aufklärung einbläuen wollten, zum Beispiel der Anführer des Nachbarteams versuchte regelmässig Jungs dazuzubringen , dass man ihn manuell selbstbefriedigen sollte. Bei wievielen er das geschafft hat, wurde nie bekannt. Auch bei mir wollte er so vorgehen, da ich aber nicht aufs gleiche Geschlecht stand, versuchte er mir ein Mädchen unterzujubeln, ich könne diese haben als Gegenleistung. Das ganze verlief sich relativ schnell, da besagtes Mädchen Mitglied eines „besseren“ Teams“ war, quasi das Team aus besserem Haus. Bereits in der vierten Klasse, musste ich in die Schule ins Dorfzentrum Wattwil, zu Fuss ca. 15 Minuten. Nun war es ja so, ausserhalb Wattwil, Richtung Lichtensteig, wohnte noch die Schwester meiner Mutter, die Tante Emma. Die hatten eine Tochter, Emmi. Emmi war ein Jahr älter als ich, ging aber zusammen mit mir in dieselbe Gruppenklasse, da die 3. und 4. Klasse zusammen beim selben Lehrer die Schule besuchten. Es war ein hässlicher Lehrer und genoss eigentlich nur bei den Mädchen Beliebtheit, warum das so war, stellte sich heraus als ich nachfragte, warum bei den Korrekturarbeiten der Aufgaben nur die Mädchen zum Lehrerpult gerufen wurden. So sagte mir ein Schulkollege, ich müsse halt mal hinschauen, was da passiere. Und tatsächlich, das Schwein griff den Mädchen fast ausnahmslos zwischen die Beine und tat sich mit seinen Fingern genüsslich während er proforma den Mädchen erklärte, was an den Aufgaben falsch gemacht wurde. Meines Wissens kam das nie heraus, die Knaben schwiegen vor Angst, die Mädchen profitierten mit besseren Konditionen und Noten.
Wie gesagt, war unsere Familie zwischenzeitlich auf 7 Personen angewachsen, mein Bruder Niklaus und meine Schwester Margrit mischten fleissig mit am Familienleben. Heinz stolperte auch bereits in der Wohnung herum und Hermann war noch ein Wiegenkind. Aus Platzgründen wurde uns von der Baufirma, wo Vater arbeitete, ein ganzes Häuschen am Hang hinter den Kosthäusern zur Verfügung gestellt. Das war die Zeit, als Vater meinte, hierher gehören auch Tiere; ansgeschafft wurde eine Ziege, ein junges Schwein, Hasen. Speziell mit dem Schwein hatten wir unsere riesige Freude, habe wir es doch dressieren können, mit uns Versteck zu spielen, da hinter dem Haus gerade ein Wald begann, war das optimal. Mutter musste die Sau halten, und wir versteckten uns an verschiedenen Orten. Ich glaube, kein Hund wäre schneller gewesen im Aufspühren der Kinder. Vater hatte da natürlich ganz adere Vorstellungen was die Zukunft der Sau betraf, als dann der Moment nahte, wo das Schwein reif war um den Löffel abzugeben und plötzlich vermehrt Fleisch auf den Tisch kam, erkundigte sich Margrit nach dem Verbleib unseres geliebten Schweines. Das läge im Teller, meinte Vater und Margrit sprach einige Zeit nicht mehr. Vater, dessen Hobby nach wie vor die Jägerei war, wurde von Schützenkollegen gedrängt, doch auch mal bei nächsten Schützenfest in Wattwil, was jedes Jahr ein Grossanlass war, mitzumachen. Vater war das weniger angenehm, er sei ein Jäger nach dem Wild und kein Scheibenschiesser. Er machte trotzdem mit, man musste es ihm lassen, er war ein ausgezeichneter Schütze, und sie da, an jenem Abend kam er nach Hause und behauptete, er hätte den ersten Preis gewonnen. Tja, wir wollten ihm das nicht glauben und fragten was er denn gewonnen habe. Das sähen wir Morgen, da würde der Preis geliefert. Und siehe da, am Folgetag fuhr ein Lieferwagen vor und stellte eine riesige Kiste bei uns ab, niemand getraute sich, diese Kiste zu öffnen und als Vater nach Hause kam, wurde die Kiste, sie passte kaum durch den Türeingang rein, auf den Stubentisch gestellt und mit Zange und Schraubenzieher ging man der Holzkiste zu Leibe. Was zum Vorschein kam, übertraf alle unsere Erwartungen: ein Fernseher. Schwer wie ein Tresor, grosser Bildschirm, natürlich dazumal schwarz/weiss Bild. Vor Aufregung hatten alle rote Backen bekommen, sogar Mutter fieberte mit uns. Das Stromkabel wurde ans Netz verbunden und Power-on gemacht. Verdächtiges Knistern und glühen aus dem Innern der Kiste bestätigten uns, dass es gleich soweit sein soll. Und wirklich, der Bildschirm begann zu flimmern, das bekannte Schneien eines Kathodenstrahls, der nicht weiss, was er auf die Bildfläche zeichnen soll, entlockte uns das erwartete Aaaahhhh. Fleissiges Schrauben am 10-stelligen Kanalwähler zeigte uns jedoch weiterhin bloss Schnee. Bis Vater seinen Kopf nochmals in die Kiste versenkte und meinte, da müsse noch eine Antenne dabei sein. Stimmt, nickten alle, man wisse ja, ohne Antenne läuft gar nichts. Wenigsten war der Lieferung eine sogenannte Hosenträger-Antenne dabei; die wurde Flugs angeschlossen und einer von uns musste den Antennemast spielen. Das Kabel wurd im Raum herumtransportiert, gedreht, verlängert, verkürzt und plötzlich sprach eine Stimme aus dem Zauberkasten. Weitere subtile Standortkorrekturen brachten im schneiend und flimmerendem Bild eine Kopf des Tagesschau-Sprechers hervor. Der einzig zu empfangende Sender war der Säntis, aber das war ja schon mal sensationell. Ich weiss nicht mehr genau, wielange wir diesen TV gehabt haben, aber das Intresse von uns Kindern verschwand relativ schnell, es war uns einfach zu langweilig und so besuchten wir im kleinen Stall lieber wieder unser Tiere.
Das war damals die Zeit, dass man sich in unserem Alter für die Schundliteratur an den Kiosks zu interessieren begann. Meine Favoriten waren ganz klar Mickey-Mous und Daniel Düsentrieb. Das Problem war die Beschaffung dieser Heftchen, kosteten sie doch Beträge, die ich zu Hause gar nicht zu erwähnen getraute. Aber da war der Hugo, ein dünnes Bürschen aus betuchtem Hause, Vater ein Banker, Hugo Alleinkind, gut behütet im Einfamilienhaus mit Umschwung. Er war intelligent, ging aber nicht in dieselbe Klasse wie ich, trotzdem hatte der Kerl eine Riesen-Macke: Er war zu faul um die Heftchen zu lesen, ich wurde im edlen Hause der Vorleser für das Söhnchen. Die Sache lief gut, Huge döste vor sich hin und hörte mir zu, ich musste kein Geld investieren für den Mickey-Mouse.
Bruder Niklaus und Schwester Margrit gingen nun auch bereits in den Kindergarten, soweit ich weiss, hatte auch mein Bruder dauernd Unstimmigkeiten mit der Kindergarten-Lehrerin, Reklamationen waren permanent an der Tagesordnung. Niklaus und Margrit hatten ja wirklich eine grössere Strecke zu gehen um in den Kindergarten zu gelangen, heikelster Teil war die Ueberquerung der gesamten Bahnlinie über eine Passarelle. Und wie Mutter den beiden eintrichterte, sollten sie einander immer an der Hand führen.
Das wurde auch beherzigt, als Niklaus auf der Passarelle Wasser lassen musste und ausgerechnet auf die Starkstrom Leitungen der SBB runterpisste. Er hat die Leitungen nicht getroffen, sie kamen beide heil nach Hause, was anschliessend eine gröbere Schelte absetzte. Es kam, wie es kommen musste, Vater hatte nach ca. 4 oder 5 Jahren die Schnauze endgültig voll von den Toggenburgern, er würde jetzte ein grösserer Spring stattfinden, man steuerte den grossen reichen Kanton Zürich an. Als Wohnort wurde ein kleines Kaff am Bachtel, Wernetshausen anvisiert. Mir war schon etwas mulmig, hörte ich dich verschiedenerseits, dass ich mit meinen Schulleistungen da am Arsch wäre, da die im Kanton Zürich die Gescheiten seine und uns weit voraus. Meine Wenigkeit hatte bei diesem Transfer wenig Relevanz, also fing das Packen wieder mal an.

Wernetshausen

Nun, in Wernetshausen begann dann auch an einem Schulsilvester mein Raucherlaster, Kollegen animierten einem doch auch mal zu probieren u.s.w.
Das erste Jahr ging ich noch in ein uraltes Schulhaus, welches eher einer Feuerwehr-Baracke glich; ich hatte jedoch das Glück, alle Schuljahre in Wernetshausen beim Lehrer Pfenninger zu verbringen; er war ein guter Schulmeister aber streng. Da war der Winter, als ein behinderter Bauer mit der Pferdekutsche am Morgen an der Schule vorbeifuhr. Da es frisch geschneit hatte, warfen wir Schnebälle nach der Kutsche, worauf der Bauer vom Bock stieg und mit der Geisel auf uns zu kam. Wir wären ja locker entkommen, wenn nicht in dem Moment unser Lehrer mit seinem „Pfupfli“ vorfuhr und dem Bauer erklärte, er würde sich nun um diese Bande kümmern. Gesagt getan, die betroffenen Schüler mussten ins Klassen zimmer, der Lehrer legte einen langen Bank umgekehrt auf den Boden und wir mussten uns mit dem Gesäss nach oben auf diese Bank bücken, ich denke wir waren 6 Schüler. Sofort nahm ich den Platz direkt neben dem Lehrer ein, da ich die Prozedur kannte. Zu Einsatz der Schläge diente ein etwa 3 Meter langer Bambusstock, welcher am schlimmsten den ganz aussen platzierten Schüler traf. Ich hatte damals noch keine Ahnung von Dreh- und Winkelgeschwindigkeiten, aber es war ja klar, das ich die Schläge kaum berührte.
Ich befand mich ja damals auch in einem Alter, wo man im Sommer abends gerne noch etwas länger draussen blieb. Dies passte meinem Vater ganz undgar nicht, die Regel war, dass man um 9 Uhr zuhause sein musste. Die erstem Male der Verspätung gabs Schelte, dann wurde einfach die Haustüre geschlossen, Mutter hatte da nicht zu sagen, sonst setzte es was ab. Nun, schräg gegenüber unserer Wohnung befand sich ein Lage, wo grössere Mengen unterschiedlicher Holzkisten drinnen und draussen gelagert wurden. Diese Kisten waren jeweils meine Schlafstelle, am Morgen konnte ich Vater beobachten, wenn er mit dem Velo zur Arbeit fuhr, mit lädierten Knochen ging ich nach Hause, wo Mutter mir dem Morgenessen wartete. Es gabe nie Diskussionen anschliessend, warum wie und was, auch Vater fragte nie nach. In Wernetshausen habe ich auch 2 Mal meinen Linken Arm gebrochen, das erste mal bei einem Kistenrennen von Girenbad nach Wernetshausen, kurz vor dem Ziehl ein Sturz mit dem Leiterwage und mein lenkes Handgelenk sah nicht mehr as wie vorher. Das 2te Mal machte wir Tarzanübungen an den Aesten einer Tann, welche an einem Abhang stand, Aufgabe war: Schwingen und sehen wer weiter runterspringen kann. Auch da landete ich wieder auf der linken Hand und wieder gings zum Gibser. Ansonsten war die Zeut in Wernetshausen sehr unterhaltsam; auch bis wir das neue Schulhaus einweihen konnten, wo Schüler natürlich ihre Darbietungen im Turnen und vorlesen von Gedichten dem versammelten Volke kundtat:

Ansonsten war unsere Freiheit in Wernetshausen gross, wur waren nun ja 5 Kinder, jeder hatte seine Lieblingsbeschäftigung. Margrit hatte damals erhebliche Schwierigkeiten mit den Augen: Jeden Morgen waren ihre Augen verklebt und Mutter musste täglich mit warmer Milch der Schwester die Augen auswaschen. War eine mühsame Zeit. Ich war bereits in einem Alter, wo man sichüberlegte, was mit mir in den Sommerferien zu passieren hätte. Einmal wurde ich von einem Bauern angehäuert, ein sehr schöner Sommer bedingte, dass ausgerechnet unsere Ferien in eine intensive Heu-Zeit fiel. Ja, nach gute einer Woche hatte ich Schwielen an den Händen von der Heugabel, aber das Essen war vorzüglich, ausserdem brachte ich,  fast täglich Obst nach Hause das mir vom Bauer geschenkt wurde. Ein anderes Jahr gings dann in der Ferien bereits weiter fort, Richtung Grüningen, ebenfalls ein Bauernhof und richtig Gross. Das war eine harte Zeit: Morgens um 5 Uhr ausfstehen, als Morgenessen befand sich jeweils bereits ein warmer Teller Haferbrei auf dem Tisch. Das Zeug brachte ich die ersten Tage kaum runter, aber die strenge Arbeit lehrte mich dann, das der Hafer nicht nur für die Pferde gut war. Die Leute waren streng religiös, da wurde auch noch gebetet am Tisch. Trotzdem standen in diversen Zimmern Heugabeln herum und als ich einmal den Sohn der Bauern fragte, was diese Gabeln in der Wohnung zu suchen hätten, antwortete er mir: Damit man sich wehren könne, wenn ungebeten Gäste erscheinen würden. Naja, so sind sie eben. Dann die Arbeit, Stall ausmisten...Wieviele Male verfluchte ich die Kühe, warum musster deren Mist so schwer sein. Eine Karette voll davon war schon schwer, diese dann aber auf den erhöhten Miststock zu schieben war schon schweisstreibend. Nach 3 wochen sehnte ich mich förmlich wieder in die Schule zu gehen.
Ach ja, da war noch die Episode mit dem Auswandern, welche beinahe unser Leben dramatisch verändert hätte. Vater, seit vielen Jahren eingefleischter Kommunist und Parteimitglied der PdA erkannte plötzlich, das die sogenannte Ungerechtigkeit auch mit den Kommunisten nicht aus dem Wege zu räumen war. So reifte in ihm der Plan, auszuwandern. Aber nicht etwa in Europa, Canada oder einem westlichen Lande, man musste zu den Kommunisten, da würde sicher alles besser sein. Im Stillen organisierte er erst mal die Reise nach Berlin, von da aus wolle man dann weiter schauen. Die Buben sollten in einer bessere Welt heranwachsen, Margrit würde bei Mutter verbleiben. Der Tag der Abreise rückte näher, mit Koffern und Rucksäcken machte man sich auf näch Zürich, wo der Zug Richtung Deutschland bestiegen wurde. Anfänglich eine vergnügliche Fahrt, die Stimmung schlag aber dann schon um, als irgendwo in Deutschland die elektrische Lok ersetzt würde mit einem Dampf-Ungetüm. Langsam zuckelte der Zug Richtung Berlin, es gab aber vorher noch einen grösseen Aufenthalt Nachts, ich denke, es war Umgebung Dresden. Die Lokomotive wurde unter Dampf gehalten, ein ungünstiger Wind trieb die Reisenden aus den Wagons, anstatt zu Schlafen, vertrat man sich die Füsse im kalten Nordwind. Irgendwann am Folgetag erreichten wir unser Ziel, es hies, alles packen und aussteigen. Da Vater annahm, das wir nicht gleich mit offenen Armen im Osten Berlins empfangen würden, mietete man sich in einer schäbigen Pension ein für die nächsten Tage. Aufgrund eines Telefonats erhielten wir dann einen Termin an einem Vormittag, und so bestieg man die Hochbahn, welche zwischen Ost-und Westberlin den Verkehr aufrecht erhielt.Artig wie wir waren, warteten wir in einem Korridor des offiziellen Büros für Personenverkehr zwischen beiden deutschen Staaten, ähnlich eines Konsulates. Als Vater aufgerufen wurde, einem zackigen Soldaten in ein Büro zu folgen, durfte ich ebenfalls mit, meine Brüder sollten auf der Besucherbank warten. Es war schon eine Show, die anschliessende Kommunikation mit dem Verantwortlichen der DDR. Zur Begrüssung meinte der DDR Beamte: "Aha, da ist die Schweizerfamilie, die vom Wesen in den Osten will", eine ausgesprochen Seltenheit scheinbar, die selbst diesen Offizier überforderte. Natürlich versuchte der Offizier mit allen verbalen Künsten meinen Vater zu überreden, dass wir in der DDR keine Chancen hätten, ein nur annähernd gleichwertiges Leben wie in der Schweiz zu führen, er benahm sich ausgesprochen human und seine Glubschaugen traten beinahe aus den Höhlen, als Vater seine glorreichen Gedanken betreffend des Ostens im kommunistischen Sinne erörterte. Er bat meinen Vater, nochmals darüber zu schlafen, ein Folgetermin wurde vereinbart. So gings wieder zurück in die stinkende Pension, wo übrigens Leute einqaurtiert waren, dessen kurzen Lebensgeschichten einem zeigte, was Armut ist in jeglicher Hinsicht. 2 Tage hatten wir Zeit und konnten so wenigstens die umliegenden Sehenswürdigkeiten wie den Berliner Zoo besuchen, ansonsten wurde es uns Kindern langsam überdrüssig, das Essen war auch eine Schande in der Pension, am liebsten trank ich dort den Kaffee, nicht weil er wirklich Kaffee war, denn er war durchsichtig wie Mineralwasser, aber er schien noch das vertrauenswürdigste zu sein. So kam der Tag, dass wir wieder über die Grenze gingen und Vater, diesmal allein auf dem Büro für seltene Zurückwanderer vorstellig wurde. Ich denke, die anwesenden Offiziere hatten sich in den vergangenen Tagen mal kurz Informiert betreffend unserer Familie und hatten dem Vater offensichtlich die Kappe gewaschen. Als er nach gut 1 Stunde wieder aus dem Büro kam, wirkte er ziehmlich ausgelaugt und niedergeschlagen; mit zerknirschten Zähnen brachte er 4 Worte hervor "Die wollen uns nicht", dann schwieg er längere Zeit. Für uns Kinder legte sich eine Spannung, wussen wir doch, dass hier Endstation war und natürlich die Heimreise bevorstand. Trotzdem stäubten sich mir die Haare, als mir die Gedanken zu schaffen machten, wie benehmen wir uns danach? Ich muss gestehen, der Abschnitt unserer Rückkehr ist mir nicht mehr gross present, auf jeden Fall mussten sich Mutter und Vater irgendwie in der Oeffentlichkeit Rechtfertigen, warum Vater mit den Knaben für 2 Wochen unsichtbar waren.Es entzieht sich auch meiner Kenntniss, welches Agrement Vater mit seinem Arbeitgeber hatte, auf jeden Fall setzte er seine Arbeit anschliessend fort als wäre nichts gewesen. Die weiteren Jahre in Wernetshausen waren mindestens für mich sonst angenehm, in der Schule, wo ich die 5 Klasse damals repetieren musste, weil der Lehrstoff weiter war als im Kanton St. Gallen, wurde ich von meinem besten Lehrer unterstützt den ich je hatte. Dieser Lehrer kam auch gut mit meinem Vater aus, was beinahe revolutionär war, da seiner Ansicht die Bewohner von Wernetshausen alles Höhlenbewohner waren. Dieser Leherer Pfenninger versprach, er werde mich in die Sekundarschule bringen, was Vater grossen Respekt machte, tatsächlich schaffte ich die Aufnahmeprüfung und mir wurde ein Velo geschenkt, damit es einfacher war, die Sek-Schule in Hinwil zu besuchen. Das war für mich schon sensationell, nicht mehr auf Mutters altes Damenvelo oder Vaters schweres Militärvelo angewiesen zu sein. Ausserdem, die Fahrt vom Wohnort zur Schule betrug dank der schnellen Strasse runter nach Hinwil kaum mehr 8 Minuten; vom Heimweg bergauf reden wir lieber nicht. Der mühsame Heimweg war auch der Grund, dass wir im Sommer und bei der Obstreife das Mittagessen lieber auf halber Strecke auf den Kirsch-Aepfel- oder Birnbäumen einnahmen und gleich wieder in die Schule gingen. Diese Reviere mussten dauernd gewechselt werden, da die Bauern uns mit der Zeit auflauerten, wer erwischt wurde, dem ging es nicht gut.

Hinwil

Immerhin verblieb man auch da ca 5 Jahre, bis es Vater zuviel wurde, den langen Arbeitsweg mit dem Velo. Nahegelegen offerierte sich Hinwil, was auch Mutter begeisterte, da in Wernetshausen damals sich die Hasen und Füchse gute Nacht sagten. Ich musste noch ein  Jahr in die Sek-Schule, so kam auch mir der Zügel nicht unangenehm. In Hinwil bekamen wir auch wieder einen ganzen Hausteil, gerade neben neben der Bahnstation, ein kleiner Gartenumschwung gehörte auch dazu. Hier bekam ich auch meine Freude am ersten Hobby, dem Fotografieren. Irgendwie erhielt ich eine billige Kamera, die aber bereits mehr Optionen besass als Vaters alte Kistenkamera. Auch begann ich selber meine Schwarzweiss Bilder zu entwickeln und vergrössern, hatte sogar ein eigenes kleines Zimmer wo ich meinem neuen Hobby nachgehen konnte. Zur Schule ging ich eigentlich ganz gerne, da ich mich ausser im Französisch mit meinen Noten recht gut durchschlagen konnte. Jaja, da war der Lehrer Fritz, unser Franz-Lehrer, einmal in der Woche war Französisch bei ihm angesagt; und einmal in der Woche wurde er jeweils kreidebleich wenn er mich sah. Wie eine Schlange fixierte er mich , was ich wohl für einen Schrott in den Aufgaben geschrieben hätte. Gottseidank war neben mir der Schulfreund Bebier, elternseits Franzose, der war der Beste, ich konnte auch von ihm profitieren. Bebier war aber ein besonderer Rabatzbruder, immer aufgelegt für allerlei Scherze. In der Singstunde, mit einem wirklich blöden Singlehrer sang er meistens falsch um die Singstunde unterhaltsamer zu gestalten. Als ihn der Lehrer dann nach vorne zum Klavier beorderte, auf erhöhtem Podest, wollte er Bebier eine waschen, der merkte dies aber und schlug zurück bevor der Lehrer treffen konnte. Alsdann verwickelten  sich die beiden ernsthaft in einer mehrminütigen Rauferei, die ganze 1.,2.und 3.Sek-Schule mit Standing-Oviation, bis der Lehrer aufgab und meinte, so könne es nicht weitergehen.  Leider konnte ich auch hier nicht die Schule abschliessen, bei Vater loderte wieder das Zügelfieber, er hätte eine ganz gute Stelle mit Mehrverdienst in Wetzikon gefunden. Für den Anfang müssten wir uns allerdings ausserhalb Wetzikon in einem Bauerhaus begnügen, da der neue Arbeitgeber noch keine geeignete Wohnung anbieten konnte. Gesagt, getan...es ging bereits wieder ans Packen.

Wetzikon

Ja, Wetzikon war das Highlight in Sachen Zügeln, wurden wir doch insgesamt 5 Mal an verschiedenen Orten im gleichen Dorfe ansässig.Als Start Lokation wurde uns ein Bauernhaus, welches der Kantonalen Bauernschule gehörte aber nicht mehr benutzt wurde, angeboten. Leider ziehmlich ausserhalb des Zentrums wurde diese Hütte als "Henne" bezeichnet. Klang gut, speziell in der Schule und benennen des eigenen Wohnorts gafften einem die an als wäre man auserirdischen Ursprungs. Auch für Mutter war es mühsam, die Einkäufe in fast 2 Kilometer entfernung zu tätigen. Für uns jedoch dasBeste war, wie wir unsere Freizeit verbringen konnten. Ein kleiner Wald in der Nähe, ein Flugplatz für Modellflugzeuge und kein Mensch der wegen Lärmbelästigung reklamierte. Vaters Jägerinstinkt litt jedoch, in einer beinahe schon zivilisierten Welt zu leben, da fehlte einfach das Ausleben zur Jägerei. Unser Wohnhaus bestand aus sagenhaften 4 Stockwerken, wobei der oberste Stock einen Wohnraum als auch Estrich darstellten. Und hier quartierte sich Vater ein, da hätte er Ruhe und den notwendigen Ueberblick, auf was auch immer. Der schöne Sommer brachte uns auch die Bescherung, dass ein ausgewachsener Uhu seinen frühmorgendlichen Gesang ausgerechnet vor Vaters Schlafzimmerfenster zum Besten brachte, was Vater nach einigen Tagen zur Rage brachte da er zufrüh geweckt wurde. Er werde das Problem auf seine Art lösen und ich ahnte bereits, als er Munition für seine Flinte nach oben brachte. Pünktlich wie ein Uhrwerk setzte das Vieh zu seinem Gesang an, was allerdings nicht lange dauerte, da ein gewaltiger Knall den Gesang unterbrach, nicht etwas das es ruhig geworden wäre, hörte man in der Folge ein eigenartiges knistern und klirren. Klar doch, Vater hatte mit geschlossenem Fenster dem Vieh den Garaus gemacht, das neben einem unkenntlich zugerichteten Uhu dazu auch ein riesiges Loch im Fenster klaffte, störte Vater am wenigsten. Hier hatten wir sogar wieder einen Fernseher, sensationelle 5 Programme waren von Gut bis Schlecht empfangbar. Da mich schon damals die Technik faszinierte, war ich jeweils gefordert, wenn es um Einstellarbeiten, Antennemontage u.s.w. ging. Wie es kommen musste, dauerte auch dieser Aufenthalt nicht alzulange, ich denke, wir wohnten da nicht ganz ein Jahr, bis es hies, wir müssten den Hof verlassen. Aber ja doch, wir lernten anschliessend auch in einer Barackenwohnung zu leben, nahe des Pfäffikersees war eine Barackensiedlung und wir bekamen da ein Quartier als Uebergangslösung, bis Vater was besseres angeboten bekäme. Das war nun mal was ganz neues, eine Baracke mit 4 oder 5 Zimmern, Trennwände so dünn, das man einader schnaufen hörte. Aber auch das schafften wir, war dieser Ort doch schön gelegen, auf der einen Seite das Dorf Kempten, welches zu Wetzikon gehört, auf der andern Seite ein riesiges Schilfgebiet, welches den See von der Siedlung trennte. Irgendwann brachte jemand sogar einen Wellensichtich nach Hause, welcher für etwas Abwechslung sorgte, sogar Vater beteiligte sich anfangs am füttern der Federviehs. Leider begriff der Sittich nicht, dass wenn Vater die Tagesschau ansehen wollte, Ruhe angesagt war. Nach mehrmaligem verschieben des Käfigs und weiterhin hartnäckigem Stören durch den Vogel drehte Vater eines Abends durch und drehte dem Vieh den Kopf um. Wir bedauerten das natürlich und als Entschädigung meinte Vater, wir sollten lieber das Schiessen lernen, das gehöre zu einem Mann. Gesagt getan, in Uster wurde bei einem Waffenhändler ein 4 mm Einsatzlauf für den Karabiner gekauft und Munition. Vater lernte uns, wie die Patrone geladen wurde, die vorne mit einer Kugel und hinten mit einer Pulverkapsel versehen wurde. Die Wirkung und Genauigkeit der Schüsse überraschte uns alle, durchlug doch die Kugel ein 4 cm dickes Brett mühelos. So bewaffnet, fühlten wir uns schon sicher in der Barackensiedlung. Das dauerte allerdings nur, bis einer von uns, es könnte Heinz gewesen sein, eine wunderschöne grosse Krähe im Fluge herunterschoss, das ganze beobachtet von einem Nachbarn, dem der Mund offen blieb, als er uns beobachtete. Das gleichzeitig Vater mit dem Velo von der Arbeit ankam, musste er natürlich sich um die Sache kümmern und wir bekamen vor den Augen des Nachbarn einen gehörigen Zusammenschiss. Leise meinte er zum Meisterschützen: ein guter Schuss. Nun, nach einiger Zeit hatten wir das Gewehr trotzdem wieder in den Händen, unser Uebermut gipfelte darin, dass wir einander Münzen aus der Hand schiessen wollten; da hatte Mutter endgültig genug und der Karebiner verschwand für längere Zeit. Da mich die Technik immer mehr begeisterte und ich am alten Wohnort, der "Henne" gerne den Modellflugzeugen zuschaute, wollte ich mir auch ein Modell zutun. Für wenig Geld beschaffte ich mir einen Baukasten eines Flugmodells mit einem Benzinmotor und das Ding wurde flugtauglich gemacht. Ich weiss nicht mehr genau warum, denke aber mangels Kapital konnte ich mir keine Fernsteuerung leiste, und da es gerade Winter war, der Pfäffikersee gefroren und begehbar, baute ich den Motor wieder aus dem Flugzeug und machte daraus einen Eisschlitten. Mit Kollegen setzten wir das Ding am Ufer des Sees aufs Eis, startetn den Propellermotor und los gings. Kaum zu glauben wie schnell der Schlitten verschwand, mit Getöse überquerte der Schlitten den See und ward nie mehr gefunden. Wie gesagt, die Baracke war eine dünnhäutige Eierschale, Vater hat seine kleines Zimmer ausgerechnet zum Schlafzimmer des Nachbarn (Eine Baracke bestand immer aus 2 Wohnungen). Dieser Nachbar lebte mit seiner Frau zusammen und die waren Sozialfälle, nach Vater Meinung zu faul um zu arbeiten. Dafür waren sie Nachts umso aktiver, lebten sie doch ein intensives Sexualleben. Das war nicht gut, nach mehrmaligem Pochen mit seinen riesigen Fäusten an die Wand des Nachbarn und der Aufforderung das jetzt Nachtruhe sei, kümmerte sich der Andere überhaupt nicht darum. Nicht gut, dachten Bruder Niklaus und ich, eines Nacht stand Vater Wutgebrannt auf, schnappte sich eine riesiges Holzstück und meint zu uns, er gehe nun zum Nachbarn und werde diesen erschlagen. Das war happig und Mutter schrie, wir sollten Vater davon abhalten, was uns übrigblieb war, Vater hinterherzurennen rund um die Baracke and die Türe des Nachbarn. Wenn er ein Mann sei, dann komme er sofort raus, schrie Vater, sonst nehme er die Baracke auseinander. Er kam, ziehmlich schlotternd und die Beiden schrien sich an, das die Lichter in der ganzen Siedlung angingen. Vater fuchtelte mit seinem Holzscheit vor der Nase der verhassten Nachbarn herum und meint, von nun an sei Ruhe Nachts, ansonsten er ihm den Schädel spalte. Naja, langsam wurden die 2 müde, man trat den Rückzug an in die erhoffte Nachtruhe. Immerhin wurde es besser Nachts, weiss der Kuckuck wo es der Nachbar mit seiner Alten anschliessend trieb, vermutlich auf der Toilette. Jaja, Vater hatte grosse Fäuste, die konnten richtig zupacken; das war auch beim Zwischenfall an einem Eishockey Anlass in Zürich Dolder. Dieser Sport begeisterte unsern Vater genauso wie Boxen, da wurde so richtig zugepackt. Als eine Gruppe Arbeitskollegen mit Vater ins Stadion gingen und nach dem Match noch ein Drink genommen wurde musste ausgerechnet Vaters Kollege auf die Toilette. Da kam ein Italiener daher, zwar klein von Statur aber eine umso grössere Klappe, setzte sich just auf den Stuhl von Vaters Kollege. Nun, er wurde höflich gebeten, diesen Stuhl freizulassen da er besetzt sei. Klein-Italiener motzte auf und machte keine Anstalten, den Platz zu verlassen. Das waren jeweils die Momente, in denen Vaters Puls Rekordleistungen vollbrachte, schlagartig auf 200. Er stand auf, der Kleine ebenfalls und Vater steckte den ersten Schlag ein. Vater meinte, dies müsse nun draussen ausgetragen werden, bis dahin kamen die beiden allerdings nicht, ging die Keilerei bereits im Erker, dem kleinen Vorbau zu Restaurant weiter. Tja, Vater positionierte sich zum ultimativen Schlag, setzte ihn ab, der Kleine Wiesel konnte noch knapp ausweichen, die Wirkung von Vaters Faust war verheerend, schlug sie doch mit voller Wucht in die Erkerwand ein, der Erker geriet aus den Fugen und löste sich zur Unbrauchbarkeit auf. Verdutzt starrten sich die beiden an, begriffen, und suchten das Weite. Mangels weiteren Informationen haben wir nie mehr genau erfahren, wie das Theater ausging, ich vermute jedoch, Vater musste mal eine grössere Rechnung begleichen.
Ich denke, wir hausten circa 1 Jahr in der Barackensiedlung, als positiver Bescheid kam, wir bekämen wieder einen ganzen Hausteil in Wtzikon-Dorf, nahe der Dorfkirche, günstig für mich, musste ich nun ja den regulären Konfirmationsunterricht besuchen. Dieses Haus gehörte einem Apotheker, der den zweiten Hausteil bewohnte und im Parterre seine Apotheke betrieb. Günstig für Mutter, fühlte sie sich doch schon damals sicherer in der Nähe von Spitälern, Aerzten und Medizin. Auch lag das Schulhaus für meine Geschwister relativ nahe, ich hatte für die Sekundarschule einen längeren Weg. Und sogar der Pfarrer Coulin wohnte in unserer Nähe, exact der Pfarrer,zu welchem ich jeden Freitagabend ind en Konfirmation Unterricht musste. Schon damals verdienten die Gottesdiener einen Lohn, der jedem ehrlichen Schwerarbeiter das Blut hochtrieb, aber unser Pfarrer Coulin, ja, der musste sein Geld verdienen, speziell mit der Bande, die ihn Freitags beschäftigten am Unterricht. Da hatte es ganzs böse Buben dabei, einer nahm seinen Chemiekasten mit und stellte währen des Unterrichts Stinkgas her, wir konnten dann früher heim. Pfarrer Coulin war nicht zu beneiden, war doch eine seiner Töchter auch im Unterricht; das war übrigens das einzige Mal, dass ich bei einem Pfarrer Schweisstropfen auf der Stirne sah.
Zu dieser Zeit war auch mein Schulabgang aus der 3. Sekundarschule. Schlagartig wurde man sich in der Familie bewusst: Der Kerl braucht einen Job, sprich eine Lehre soll angegangen werden. Das ganze Thema hatte man irgendwie verschlafen und intensives herumsuchen nach einer Lehre als Radioelektriker brachte nichts zustande. Also musste ich einen Plan B haben, die allgemeine Meinung war: ohne Lehre wirst du am Arsch sein. Mit Vater besuchte ich die Firna Zellweger in Uster, die hatten noch freie Lehrstellen als Elektrozeichner, allerdings erst fürs Folgejahr. Das klappte wunderbar, ich bekam den Lehervertrag und musste mir nur noch Gedanken machen, wie ich ein Jahr lang um die Ohren schlug. Bei Kabel Huber+Suhner in Pfäffikon wurde ich fündig und bekam einen Hilfsarbeiterjob in der Kabelherstellung. Was gut tönte, war ein Schweiss-Job, ich war zuständig für das abwägen der unterschiedlichen Kabelrollen, welche direlt aus der Produktion kamen. Und die waren schwer, direkt aus dem Lift wurden die Bobinen zu mir gerollt, ich hievte die Dinger auf eine Waage und hielt die Daten in einem Statistikblatt fest. Ein Jahr lang. Zum glück hatte ich mir vorher günstig ein Moped gekauft (jaja, mit Keilriemenantrieb) , das Dinge beforderte mich das ganze Jahr brave am Morgen von Wetzikon nach Pfäffikon und zurück. Immer durch das Schilfgebiet am Pfäffikersee. Das standen auch viele wunderschöne Birken und Vater, sowieso mit meiner Haarqualität nicht zufrieden weil immer fettig und viel zu dünne Haare, meinte, er habe des Rätzels Lösung: Birkensaft. Gedacht getan, zu einer Unstunde schlich man sich an eine Birke und bohrte da ein kleines Loch rein, so dass es niemend sehen konnte.Aus diesem Loch führte ein kleiner Schlauch in ein Fläschen. Wir sollten einige Tage warten, bis die Flasche voll sei. Es funktionierte, und nach ein paar Tagen hielt Vater siegreich die kleine Flasche in die Höhe. Wie weiter, fragte ich und er nahm mich in Behandlung: Kopf waschen, Saft einreiben, fertig. Dachten wir. Nach kurzer Zeit begann meine Kopfhaut zu kribbeln und zu jucken. Ich musste gründlich den Kopf spülen, Mutters Standart-Schampeau aus der Migros erlöste mich von der vermeintlichen Heilungskur. Thema war erledigt. Ich erwähne bereits, dass mich die Technik intressierte, speziell die Sache mit Radio und Funk. Ich war nicht alleine mit diesem Interesse, da waren noch 2 weitere Kollegen, weiss aber nur noch den Namen Cornu. Da unser Interesse an Radios sich orgendwie herumgesprochen haben mag, wurden wir auf das Geschäft Radio-Steiner hingewiesen, nicht allzuweit von unserem Wohnort. Und siehe da, Radio-Steiner, der natürlich den Leuten auch lieber neue Geräte verkaufte als alte zu reparieren, zeigte uns sein Lager an alten Radios, teils noch funktionierend, andere defekt. Wieviele wir denn wollten, fragte der Chef und als wir uns nicht getrauten eine Zahl zu nennen, meinte er, wir könnten mal 30 Stück mitnehmen. Uns blieben Augen und Mund offen, das war ja ein Paradies. So besorgten wir uns Leiterwagen und schleickten die Ware nach Hause, teils zu mir, teils zum Kollegen. Glücklich in der Situation, dass wir genügend grosse Räume hatten, stockte ich mein Lager auf. Vater, erst misstrauisch, packte das Fieber endgültig, als ich aus einem Kurzwellen-Empfänger Radio Moskau empfing, die damals deutschsprache Sendungen begannen. Sein Kopf glühte wie die Radioröhren, und ich musste ihm das Gerät in einer stillen Ecke montieren. Mutter meinte, ich solle das Gerät verschwinden lassen, sonst wolle Vater wieder die Koffer packen und in  den Osten ziehen, aber diese Lust war ihm meiner Meinung nach vergangen. Ja, wir hatten sogar Abnehmer für Reparierte Geräte, die wir für 5 Franken wieder verkauften. Klar, ein gewissen Wissenstand wurde da gebraucht, das beschafften wir uns aus der Literatur von Bibliotheken, die damals noch gratis waren. Nach und nach gebann ich zu verstehen wie und warum die Signale einer Antenne am Vorverstärker funktionierten, dann das Ganze einem Endverstärker zugeführt wurde und letztendlich an mehr oder weniger grossen Lautsprechern hörbar gemacht wurde. Mein Intresse an dieser Welt war so gross, dass mir Vater einen Fernkurs zu Vorbereitung an die Amateurfunkprüfung finanzierte, leider war es ein Kurs aus Bremen, monatlich bekam ich die neuen Unterlagen. Der Kurs war gut, das Morsen lernte ich schnell, so konnte ich auch die Amateure aus der Welt hören.
Und wieder stand ein weiterer Wohnortwechsel an; man verschob sich Richtung Bahnhof Wetzikon, in den sogenannten "Chratz". Ein gute Lage, da Bus und Bahnhof ganz in der Nähe waren. Auch hier bekamen wir einen ganzen Hausteil, sogar eine Scheune war angebaut. Natürlich war die Hütte älteren Datums, vielleicht schon 100 Jahre alt. Aber genau das richtige für uns Kinder, Mutter war weniger begeistert, hatten wir da doch kein Badezimmer, die Küche fensterlos, kein Warmwasser. Die Küche und das sogenannte Esszimmer waren die wichtigsten Räumlichkeiten: In der Küche wurde gekocht, gebadet, geheizt (ein Kachelofen der zum Wohnzimmer führte) und Mutter musste in diesem gut 5 quadratmeter grossen Raum auch noch die Wäsche machen. Das gabe dann schon manchmal Streit und Krach, wir waren ja 7 Personen an der Zahl. Von hier aus startete ich meine Lehre dann in Uster; im Sommer mit meinem Velo, im Winter erlaubte ich mir den Zug. Dies war eine sehr ereignissvolle Zeit in den nächsten 4 Jahren. Als Hobby intensivierte und immer mehr Zeit in die Elektronik; da gabe es in Deutschland eine Firma, welch alte Nato Funkgeräte verkaufte. Mit meinem bescheidenen Lohn bestellte ich ein Kurzwellen/UKW Funkgerät, ohne die Eltern zu informieren. Nach einigen Wochen kam dann von der Post die Information, es sei auf dem Güterbahnhof eine Kiste von ca. 30 Kilo abzuholen. Ich fieberte dem Abend entgegen und meldete mich bei der Post. Zum Glück hatte ich einen Leiterwagen und Bruder Niklaus mitgenommen, war da doch eine Holzkiste in der Grösse eines Schreibtisches abzutransportieren. Gesagt getan, Mutter qollen die Augen über, als wir mit unserem Transport vorfuhren. Es dauerte etwa eine Woche, bis ich das Geräte in Betrieb nehmen konnte, waren doch verschieden Arbeiten vorzunehmen, wie das Beschaffen eines separaten Transformes für die unterschiedlichen Spannungen die das Gerät brauchte. Dann die Antenne: ein 4 Meter senkrechter Stab, der wollte doch auch an einem günstigen Ort montiert sein. Dann das erste Einschalten des Gerätes, am Anfang noch mit Kopfhörer, später mit einem Lautsprecher versehen entlockte ich auf sämtlichen Amateurbändern wie auch regulären Rundfunksendern Töne, die meinen Puls beschleunigten. So mir nichts dir nichts quatschte auch Radio Peking in deutscher Sprache  , nicht zu reden von den hunderten Radiosendern aus allen Ländern der Welt. Das Gerät platzierte ich im Esszimmer, da hatte ich einen kleinen Tisch von wo aus ich alle Kabel, ohne Störende Nebeneffekte verlegen konnte. Ja, das Gerät war ja nicht nur ein Empfänger sondern konnte auf vordefinierten Bändern auch senden. Da wurde es dann intressant. Da ich noch keine Fremdsprache beherrschte, wohl unterdessen aus dem Funkkurs die einschägigen Q-Abkürzungen kannte, entschloss ich mich erstmals mit dem Morsen zu beginnen. Grosse Erwartungen hatte ich nicht, war die Endstufe des Senders lediglich etwa für 50 Watt ausgelegt, so entschloss ich mich, eine bessere Antenne zuzulegen; ich montierte quer über unseren Vorgarten einen 40 Meter Dipol horizontal, Mann, da ging alsdann die Post ab. Wie man weiss, sind auf den entsprechenden Kurzwellen-Frequenzen Nachts besonders gute Verbindungen möglich, eines Abends gelang mir eine Morse-Verbindung  mit einem Funkamateur aus Sibirischer Gegend. Da legte sogar Vater die Ohren Flach und wollte gleich parlieren wie Mann auf der Strasse. Ich erklärte ihm, dass es Gesetze gebe, über was man sich unterhalten kann und was nicht erlaubt ist. Obwohl ich ja nicht im Besitz einer Lizenz war, wollte ich mich doch an die Verordungen halten. Ich steckte ja zu dieser Zeit mitten in der Lehre bei der Firma Zellweger in Uster; hier wurden auch die Funkgeräte für die Schweizer Armee hersgestellt. Zur aktuellen Zeit war damals das System SE415 in Entwicklung und ich hatte das Glück, in diesem Entwicklungsteam einen Teil meiner Lehrzeit zu verbringen. Auch wurden hier die ersten Typen der geliebten Radakästen erbaut für die Geschwindigkeitsmessungen auf den Strassen. Nun, die Zellweger AG spendierte den intressierten Aspiranten auf eine militärische Komunikationsausbildung in der Burg Uster eine komplete Funkstatiuon vom Feinsten. Ich meldete mich beim Kurs an die vormilitärische Funkerausbildung an und besuchte diesen Kurs wöchentlich einmal abends. Dafür erhielten wir auch Zugang zur besagten Funkstation in der Burg. Natürlich kam es auch vor, dass wir mal am Verbotenen probierten und hie und da Funkkontakte betrieben, ohne dass einer meiner Kollegen die Bewilligung besassen. Im Morsen war ich einer der Besten, brachte ich es doch auf 90 Zeichen pro Minute mit der manuallen Morsetastatur. Die Monate vergingen und eines Tages bekam ich sogar das Angebot, für 30 Franken ein Motorrad zu kaufen von einem älteren Herr, der in der Nähe der Lehrlingsabteilung unten am Greifensee wohnte. Natürlich immer noch keine Fahrlizenz, begleitete mich mein Bruder Niklaus eines Abend nach Uster und wir übernahmen das Motorrad. Brav wie wir waren, schoben wir den 125 er mal erst durch Uster hindurch, aber es juckte uns dann schon, im Wald angelangt, den Apparat zu benutzen Nach mühseligen Startversuchen setzte sich der Motor in Bewegung, Niklaus sass auf dem Hintersitz 20 cm höher und wir genossen die Fahrt nummernlos durch den dunklen Wald Richtung Wetzikon. Klar war, jetzt musste ich schnellstens die Motorrad-Prüfung machen, folglich beschaffte ich mir den Lernfarausweis. Relativ schnell meldete ich mich an der Prüfung an, aer das erste mal ging alles in die Hosen, nicht wegen mir, das verflixte Motorrad streikte, als der Experte sich auf den Hintersitz schwingen wollte, er war aber auch ein schwergewichtiges Kaliber. Das arme 125er Motörchen gab am Berg den Geist auf. Der Experte meinte, ich solle nächstes Mal ein kräftigeres Rad mitnehmen. In der Folge lehnte ich bei einem Kollegen sein Motorrad aus und die Prüfung klappte wie am Schnürchen. Es war ein erhabenes Gefühl, rechtmässiger Verkehrsteilnehmer zu sein und mit diesem Vehikel zur Arbeit zu gehen. Ein einziges Mal getraute sich sogar mutter hinten aufzusitzen, aber bei Geschwindigkeit 50 Kmh musste ich wieder umkehren mit ihr nach Hause. Zu dieser Zeit hatte ich einen guten Kollegen Peter B., mit welchem ich grundsätzlich die Freizeit verbrachte. Da er etwas älter war und die Lehre als Schreiner bereits abgeschlossen hatte, war er auch im Besitz von mehr Flüssigem. Bald kaufte er sich eine  Auto und wir kutschierten echt viel in der Welt herum. War es Sommer und schön Wetter, meinte Peter Freitagabend, ob wir schnell ins Tessin ein paar Wienerli essen gehen wollten. Gesagt getan, runter nach Lugano und ein Häppchen essen und wieso auch nicht via Oesterreich zurück? Irgendwo nachts in Innsruck fuhren wir der Uebermüdung halber in den Wald raus und schliefen uns aus. Ja, solche Ausflüge machten wir öfters. Ja, solche Ausflüge machten wir öfters; bei schlecht Wetter spielten wir bei Peter, der ein Zimmer bei seinen Eltern hatte, Schach. Wir waren nie speziell gut, aber das wir in etwa dieselbe Musik genossen, und er bereits im Besitze einer Super Stereoanlage war, pafften wir Pfeife und genossen Blues. Tja, man ersann allerlei Blödsinn: Im Zürcher Oberland waren damals keine für uns vernünftigen Radiosender in Betrieb, was uns am meisten bei unseren lokalen Autofahrten ärgerte. Okay, mein Armee-Sender wurde bei bei Peter zuhause an sein grosses Revox Tonbandgerät gekoppelt, und wir hatten auf UKW 108 Mhz unsere eigen Station. Immerhin reichte die Antenne, welche wir in Peters Kleiderschrank versteckten, bis zum Bachtel hinaus und deckte damit unsere Zone ab. Abbruch war angesagt, als sich vermehrt Peilwagen der PTT bemerkbar machten. Und weil wir auch damals schon Fans für laute Musik waren, unsere grossen Boxen nicht richtig aufdrehen kontten wegen Lärmreklamationen, kaufte sich Peter straks einen 12 zu 220 Volt Umwandler. Boxen und Tonband ins Auto, ab in die freie Natur. Es war ein lauer Sommerabend und am Waldrand Richtung Hinwil bauten wir die Stereo-Anlage auf, die Boxen mit 20 Metern Abstand ergaben einen super Stereo-Effekt. Als sich dann im Laufe der Zeit immer mehr Gestalten aus der Dunkelheit schälten, die Leute waren offenbar der Meinung, es fände ein Waldfest statt, wurde es uns ungemütlich. Mit Hinweis auf eine Testinstallation packten wir das ganze wieder zusammen und machten uns aus dem Staub. Immer noch wohnhaft im "Chratz", wohnte in der Nähe des Bahnhofs auch ein Kollege, Sohn aus besserem Hause. Er war hochintelligent und besuchte bereits das Gymnasium, im Zug lernten wir uns kennen. Sein Lieblingsgebiet: Chemie, genauer gesagt Sprengstoff mit extrem hoher Reaktionszeit. Der Kerl war dann so cool, das er auf dem Balkon Knallquecksilber herstellte. Dieses musste natürlich auch dann angewendet werden. Da wir im Zug nach Uster-Zürich sowieso einen ekelhaften Konduktuer hatten, musste dieser als Testperson herhalten. Eines Morgen zog der Kollege eine kleine Schachtel im Zug hervor, darin lauter Milimeter-grosse Quecksilber Kügelchen. Die wurden dann vorsichtig im Zugskorridor ausgerollt und es hiess abwarten. Und er kam, der Kondikteur, mit verdrossener Miene kam er den Gang entlang und das Geballer ging los. Unglaublich was so ein Stecknadelkopf grosses Kügelchen für eine Knall erzeugte. Der Konduktuer hüpfte wie ein Frosch von einem Ort zum andern, alle Leute im Zug mit einer hocherschrockenen Miene. Habe den Konduktuer nicht mehr angetroffen. Ja, wir hatten noch eine reichliche Menge dieses Stoffes, es brauchte weitere Experimente: mein Kollege brachte den Militärkarabiner seines Vaters mit und wir machten uns auf Richtung Aathal wo im Nahen Wald eine grosse Höle existierte, so gross wie eine 4 Zimmer-Wohnung. Genau das Richtige, meine der Kollege und eine Patrone des Karabiners wurde vom Schwarzpulver befreit, an dessen Stelle füllten wir unseren Spezialsprengstoff, die Kugel wieder oben augesetzt. Ein Dreibein aus Holz diente als Halter für den Karabiner, ein Ziel in der Wand avisiert um nachträglich eine Analyse vorzunehmen. Der Auslöser des Karabiners wurde mit einer langen Schnur versehen und wir entfernten uns aus der Höhle. Geduckt hinter Bäumen zogen wir an der Schnur, der Lärm war ohrenbetäubend, er hätte gereicht im Krieg den Feind zu verjagen. Nach ein paar Minuten schlichen wir uns von Neugier getrieben in die Höhle. Das runde Gesicht meines Freundes verzog sich zu einem feisten Grinsen obwohl ich am angepeilten Ziel überhaupt nicht feststellen konnte. Mehr konnte man allerdings am Gewehr vorfinden: es war unbrauchbar. Vermutlich war die Explosionsgeschwindigkeit dermassen rassant, dass sich nicht mal die Kugel aus der Patrone löste, umsomehr war das Karabinerschloss zur Unkenntlichkeit zerstört. Ich erinnere mich nicht mehr, wie mein Kollege dies seinem Vater übermittelte.
So verging die Zeit schneller als man es sich vorstellen konnte. Bald kaufte ich mir auch ein anderes Motorrad, eine Occasion für 3000.--; es war eine kombinierte Maschine mit welcher scheinbar auch Rennen gefahren wurde. Der Rahmen war aus einer Triton, der Motor ein 650er Triumph. Das Ding erreichte beinahe 200 kmh, für mich eine unglaubliche Geschwindigkeit. Ueblicherweise waren wir bis zu 10 Kollegen, die im Oberland das Unwesen trieben, Bauern hatten auch keine Freude an uns als wir blindlings dem Vorfahrer folgten, welcher zu schnell in einer 90 Grad Kurve gerade aus schossen und eine neue Strasse in einem Maisfeld legten. Aber mein Motorrad war eben schon alt, nach längeren Ausflugen musste ich wie ein Mechaniker jeweils die Maschine überholen. Mein Bruder Niklaus gabe dem Töff dann den Rest, als er (ohne Ausweis) nach einem kurzen Speedtest zurückkam, ein Vergaser hing nur noch an den Kabel herunter, das wars dann. Ich war im 3. Lehrjahr als Maschinenzeichner als ich grossen Krach mit meinem Lehrmeister bekam, man wollte mich aus der Lehre entlassen. Der Grund des Streits war, dass ich ungerechtfertigter Weise die ganze Lehr-Werkstatt alleine reinigen sollte, er hatte einfach einen Tick auf mich. Es folgten Sitzungen, mein Vater wurde aufgeboten, der Lehrmeister als auch der Chef der Ustemer Lehrlingsabteilung. Ich wurde dazu verdonnert, 3 Monate lang rostiges Eisenmaterial zu reinigen. Eine hässliche Sache, war das Wetter gerade nicht günstig und die Arbeit musste draussen verrichtet werden. Mein Mitarbeiter war ein ca. 50 jähriger Türke, noch nicht zu lange in der Schweiz. Der Mann schärmte von der Schweiz, hier müsse definitiv das Paradies sein, meinte er. Ich meinte zu ihm, erst solle er mal 20 Jahre hier rostige Rören putzen, teure Wohnungszinse zahlen, korrekt die Steuern begleichen und eine gehobene Krankenkassenprämie monatlich begleichen. Man sah ihm an wie er die Zahlen mischte und meinte nachher nichts mehr zu diesem Thema.
Naja, ich absolvierte die Lehre trotzdem erfolgreich, jedoch fest entschlossen, diesen Beruf nicht mehr weiter auszuüben, tagtäglich ein "Brett" vor dem Kopf, das lag mir nicht.

                                              Meine Familie


Ich denke, es ist nun an der Zeit etwas über meine Familie zu erzählen. Wir waren nun 7 an der Zahl und Vater schuftete wie ein Tier um diese Rasselbande, bestehen aus mir, Niklaus, Margrit,Heinz und Hermann einigermassen über die Runden zu bringen. Gesundheitlich waren wir alle auf dem Damm, Mutter natürlich zeitweise am Anschlag, 5 Kinder waren schon happig.In Wetzikon wurde in der Küche gebadet, schön einer nach dem Andern, im Zuber drinnen. Nun, da Margrit die einzige Schwester war unter 4 Knaben, spielte da schon zeitweise unschöne Sachen ab. Margrit wurde ja wenn es nur ging gehänselt, gestichelt usw. Ich war damals in Wetikon 18 geworden und machte die Motorrad Prüfung. Das reizte dann klar meine Brüder und oft kam es vor das Niklaus oder Heinz eine Spritztour mit meinem Motorrad machten. Trotz aller Widrigkeiten entwickelten sich alle 5 einigermassen und wie die Zeit verging, spurte ein Jeder langsam sein eigenes Leben ein. Dazu kam da die Trennung von Mutter und Vater, Hermann als Jüngster ging zu Mutter nach Uster, wo er eine Lehre als Bäcker begann, diese aber glaube ich abbrechen musste wegen Staublungen-Problemen. Ich war damals bei Zellweger Uster in der Lehre, Niklaus startete die Försterlehre im Tösstal und Heinz noch unentschlossen arbeitete mit Vater zusammen (Vater hat damalsd seine Einzelfirma gegründet). Als ich dann meine Lehre abgeschlossen hatte, suchte und fand ich meinen zukünftigen Job als Operator in Zürich, wo ich auch Erminia bald kennenlernte. Obwohl ich alsbald nach Zürich zog, machte ich die administrative Arbeit einmal in der Woche bei Vater in Wetzikon.Auch Niklaus beendete seine Lehre und traff dann seine zukünftige Helen, beides Naturmenschen die lieber ihren Wohnsitz auf dem Lande suchten und auch fanden in der Stierweid/Steg.

Zürich

Bereits kurz vor meiner Lehrabschlussprüfung , welche ich auch mit guter Qualifikation bestand, suchte ich mir einen Job, nach Möglichkeit in Zürich. Einerseits war meine Mutter bereits in der Stadt ansässig geworden, andererseits  wurden in Zürich vermehrt in der IT-Branche Leute gesucht; es war die Zeit, dass in der Computerwelt immer mehr Personal gesucht wurde. Ich hatte Glück, die Firma UNIVAC suchte zur Ausbildung zum Operator Leute, ich bekam diesen Posten sofort. Das war ein Hit, wurden doch in diesem Servicebetrieb Arbeiten ausgeführt für Firmen, die selber noch deine EDV besassen. Wie zum Besipiel der Bernische Milchbetrieb, aber hauptsächlich wurde die ganze Abwicklung des TWA Flugbetriebes da ausgeführt. Obwohl ich für über 1 Jahr täglich von Wetzikon (ich wohnte immer noch bei Vater) nach Zürich Hbhf und dann mit dem Tram in die Binz fahren musste, hatte ich viel Freude am Job, selbst bei dem damaligen strengen Service-Center Chef. Am allerliebsten arbeitete ich an der Sortiermaschine, welche die Lochkarten nach diversen Kriterien sortieren konnte. Ersten machten die Maschinen einen Höllenlärm und zweitens war jeweils der spannende Moment, wenn das Zuführmesser aus den Lochkarten Kleinholz machte. Grund dafür konnte sein, dass die Kartenkanten nicht mehr sauber ins Messer passte oder der Operator ( in diesem Falle ich) hatten die Schachtkanäle, welche 2000 Karten aufnahmen, zuwenig exakt eingefüllt. Ja, es war alles fest strukturiert im Betrieb, schön brav erhoben sich die Köpfe der 5 Damen in der Kartenlocherei wenn die Hochgeschwindigkeits-Messer dutzende von Karten zu Kleinholz verarbeiteten, bis endlich das Messerwerk stillstand. Anständig wie gelernt, alle Kartenfetzen in eine grosse Schachtel und ab damit zu den Locherinnen. Nicht vergessen zu Schlucken bevor ich die Türe zum Raum öffnete, dann die Augen auf chinesisch einstellen und das Geschenk presentieren. Es fielen keine Worte, aber meine Haare stellten sich automatisch, so vergiftet war das Klima dadrin. Die Weiber hätten mich jeweils am liebsten auch ins Sortiermesser geschickt.
Nun, nach einem Jahr kennenlernen diverser Maschinen und des Mainframes der UNIVAC (durfte auch ein paar mal die Consol-Knöpfe bedienen) und einem von dem Mitarbeitern als ungünstig empfundenen Personalwechsel unseres Vorgesetzten begann ich mich in der Stadt nach was neuem umzusehen. Fündig wurde ich bei der MAAG- Zahnräder AG, welche ebenfalls einen UNIVAC Computer , zwar ein älteres Band-System, besassen. Der Reiz war weniger auf der technischen Seite, als hier ein Operator gesucht wurde, der nach Einführung den gesamten Tagesablauf allein führen sollte. Ich hatte eine gute Einführung durch einen älteren Mitarbeiter und da war auch permanent ein Techniker zur Stelle, das war auch nötig wie wir sehen werden. Daneben war allerdings auch noch ein uralt-Vehikel eines Röhrengesteuerten Computers (ich glaube es war eine NCR) in Betrieb. Mangels Resourcen zur Programmumstellung auf das neue System ratterte diese Maschine ebenfalls noch diverse Tage im Monat. Das war dann eine Show wenn die Explosionen der Röhren begann; ähnlich einem unregelmässigen Maschinengewehrfeuer glühten die Röhren jeweils auf und verabschiedeten ihr Dasein mit einem lauten "Plopp". Kollege Bischoff, so hiess unser Techniker fuhr dann bereits mit einem Karren vor, voller Schachteln mit neuen Röhren. Das Ungetüm hatte die Grösse eines grossen Kleiderschranks und strahlte die Wärme eines Backofens aus. Da ich nicht primär an diesem System arbeitete, wandte ich mich alsdann beflissen meinem System zu und liess Kollege Bischoff fluchend zurück. Es war generell eine schöne Zeit, ich wohnte nach wie vor in Wetzikon. Da ich viel fotografierte, lernte ich auch einen gleichaltrigen Typ names Thomas kennen. Sein Vater hatte in Zürich ein Fotostudio, aber wie ich merkte, hielt Thomas's Vater nicht viel von seinem Sprössling. Thomas hatte einen Job als Gelegenheitsfotograf bei der Firma Elma in Wetzikon und meinte, es würde eine Vollzeit-Stelle in der Firma entstehen. Ich bewarb mich da und der Job gehörte mir.
Selbständig führte ich ein Labor, wo Firmenaufträge in Form von Aufnahmen der Produktepalette gemacht wurden. Anfangs eine interessante Zeit, da der Betrieb gerade neue Schrankprodukte einführte und es war Sommer; somit stemmten Thomas und ich die Geräte jeweils an schöne Aufnahmeorte wo wir die Bilder erstellten. Natürlich kam anschliessend die Entwicklungsarbeit im Labor, was nach längerer Zeit unangenehm bezüglich des Formaldehyd und anderer Substanzen  wurde. Nun gut, Thomas das Flittchen verabschiedete sich eines Tages lateinisch, er ward einfach nicht mehr gesehen. Mein Chef meinte, ich mach die Arbeit sehr gut und wir würden mal vorläufig den Ein-Mann Betrieb aufrecht erhalten; ein kleiner Lohnzustubs überzeugte mich. Zudem wohnte ich immer noch bei meinem Vater nähe des Bahnhofs in Wetzikon; er hatte sich inzwischen auch selbstständig gemacht in der Kundenmaurerei. Als Nebenbeschäftigung macht ich für ihn den Bürokram. Es war eine lockere Zeit, mit meinem besten Freund Peter verbrachte ich die Freizeit, Musik,  Schachspielen, Pfeifenrauchen und auch Ausflüge mit seinem Auto nach Deutschland, Oestereich, Italien. Nach etwas mehr als einem Jahr wurde es mir dann doch zu bunt, wiederum einen Sommer beinahe immer im Labor zu verbringen. Ich erinnerte mich, was mein ehemaliger Personalchef bei der Maag in Zürich erwähnte bei meinem Abschied: Ich könne jederzeit wieder diese Stelle aufnehmen. So wagte ich eines Tages ein Telefon, prompt meinte der Chef ich könne sofort wieder bei ihm anfangen. Und die Kündigung wurde an die Elma abgeschickt.
Da mein ehemaliger Ausbilder bei der Magg, Müller, auch nicht mehr anwesend war, begünstigte das meine Situation enorm, ich war Alleinherscher am System. Der gute Mann Bischoff stand weiterhin als Techniker zur Verfügung, sonst gehörte die ganze Abteilung des Rechenraums mir. Natürlich musste ich mich an dynamische Arbeitszeiten gewohnen, wurden doch diverse Batchverarbeitungen respektive Monatsverarbeitungen in späteren Abendstunden verlegt. Nun, es spielte sich dan ein, dass ich mit dem Reinigungsteam, welches abendlich durch die Räume raste, ein gutes Verhältnis hatte (waren alles Frauen, Italienerinne, Spanierinnen...). Da meine Figur dazumal erheblich schlanker war als heute, meinten die guten Damen ich esse zuwenig. Das führte dann dazu, dass ich praktisch kein Nachtessen mehr benötigte, ich wurde Abends mehrheitlich durch die Reinigungsequipe gefüttert. Klar, lässt man sich gefallen, auch wenn keine Schönheiten darunter waren. Als die Frauen merkten, dass ich gerne fotografiere, war es geschehen, sie wollten Aufnahmen ihrer Tätigkeiten als Reinigerinnen, so knipste ich Dias möglichst mit lustigen Situationen. Dias waren dazumal am günstigsten, für Papierbilder wollte ich keine Auslagen machen. Klar, eines Tages meinten die Damen, so wollten doch endlich auch mal die Fotos sehen. Als ich erklärte, ich würde den Projektor mitnehmen, wurde gleich ein Einsatzplan  zurechtgelegt, wie wir das Mahagonie-Büro von Direktor Keller in Beschlag nehmen konnten, um es uns gemütlich zu machen während einer Dias-Show. Leider verschwanden diese Dias in den späteren Jahren, es war aber schon ein Hit, in Kellers Direktions-Büro: Spaghetti Teller, Servietten und typisches mediteranes Klima und sich amüsieren an den Dia-Fotos. Nicht auszudenken, wenn der Boss dahergekommen wäre.
Nunja, als dann im Laufe der Zeit Asuncion, das war eine der spanischen Reinigerinnen, merkte, das ich noch nicht liiert war, meinte sie, ob ich nicht Lust hätte einmal einen Besuch bei ihr zu machen. Sie versprach ein originales spanisches Nachtessen, nebenbei erwähnte sie, dass sie mit 2 andern Frauen gemeinsam eine Wohnung teilten und da wäre auch eine sehr hübsche Italienerin. Da Asuncion wirklich keine Schönheit war, ledig zwar aber schon im fortgeschrittenen Alter, versprach ich zwar einmal vorbeizuschauen.  Mit viel Ausreden konnte ich diesen Besuch immer wieder verschieben, da mir die Sache nicht wirklich geheuer war. Letztendlich willigte ich an einem Freitagabend dann doch ein und besuchte die Adresse wo sie wohnte. Das müsste etwa 1972 gewesen sein, Asuncion und ihre Mitbewohner teilten sich eine alte 4 Zimmerwohnung. Ich wurde direkt in die Küche eingewiesen, wo es wirklich nach gutem Essen roch. Asuncion hatte sich Mühe gegeben und im Nu war der Tisch gedeckt für 3 Personen. Als ich fragte ob noch jemand mit uns esse, meinte sie, die junge Frau Erminia werde auch bald eintreffen, sie würden stets zusammen essen. Man genoss einen typischen spanischen Tischwein, als es an der Türe läutete, Asuncion ging aufmachen und alsdann stand Erminia in der Küche. Mir blieb tatsächlich der Schluck Wein im Hals blockiert: was für eine Schönheit, was für eine Figur, was für eine Ausstrahlung. Da ich sowieso mit Frauen ein eher distanziertes Verhältnis hatte, (Vaters Einfluss) und ich im Umgang mit diesem Geschlecht eher hilflos war, blockierte dieses Treffen erstmals meine geistigen Aktivitäten. Artig, wie es sich gehörte, Hände schütteln, rot werden, halbe Sätze staggeln.....das ganze Register. Tja, es gab einen super Abend und man verabschiedete sich mit dem Versprechen sich wiederzusehen. Weiteres wird der Leser sich selber ausmalen können, ich war vernarrt in Erminia. Die Treffen wurden intensiver, der Tag kam, als ich meine zukünftige Frau auch meinem Vater vorstellte (Mutter und Vater waren zu diesem Zeitpunkt bereits getrennt). Vaters anfängliche Skepsis gegenüber verflog auch relativ schnell als er ihre Kochkünste, den Reinigungsfimmel und ihren Fleiss kennenlernte. Natürlich stellte ich Erminia auch meiner Mutter vor, die das Ganze relativ kalt zur Kenntnis nahm. Da ich nun mehr und mehr bei Erminia zu Besuch war, sie wohnte damals Nähe Lochergut in Zürich, stellte sich bald einmal die Frage, ob es nicht besser wäre, ganz nach Zürich zu ziehen.
Wir fanden erstmal für Erminia in der Nähe am Thomasweg ein grosses Zimmer in einer geräumigen Wohngemeinschaft, da waren Elisabeth, eine Coop Verkäuferin, dann ein Junggeselle welcher aber selten anwesend war un noch eine Frau deren Namen ich vergessen habe.Natürlich war ich immer noch bei Vater in Wetzikon zuhause, aber es ergab sich das der junge Mitbewohner bei Erminia auszug. Das Haus gehörte einer Baäckerfsmilie im Lochergut und ich bewarb mich für dieses Zimmer, das ich auch sofort erhielt. So, nun lebten wir erstmals zusammen und es war auch eine gute Zeit. Wir lebten damals eigentlich sparsam und der Gedanke an eine eigene Wohnung lies uns nicht mehr los.
 Also suchte man eine geeignete Wohnung, wurden auch fündig in Altstetten. Es war zwar eine teure Wohnung, jedoch neu.
Es wurde nun auch Zeit, dass ich die Familie von Erminia kennen lernte, Erminia wuchs in Zungoli, Italien auf. Ich denke, es war im Jahre 1973, als wir uns mit meinem alten Opel aufmachten, Richtung Italien, ein Neuland für mich, speziell Süditalien.

Zungoli

Jaja, das war schon ein Ding, meine erste Reise nach Zungoli, Karte gekauft, Benzincoupons für die Autobahn bei TCS erstanden (war damals noch so) Koffer gepackt und ab Richtung Milano. Man nahm den Weg via Napoli, da Erminia der Meinung war, sie würde sich besser orientieren können. Grundsätzlich lief alles wie wir uns vorgestellt hatten, die ersten Fragen tauchten auf, als wir Ariano Irpinia erreichten, da müsse es eine Ausfahrt geben beschildert mit Villanova. Zungoli war damals da noch gar nicht signalisiert. Nach etlichen Fragereien, hin- und herfahren fanden wir das Strässchen nach Villanova, laussiger Asphalt mit Löchern wie in Afrika bescherten uns nochmals ein Aufwachen nach der langen Fahrt. Und dann die erste Tafel, angeschrieben mit Zungoli, ich hätte es fast nicht mehr gelaubt. Nach wenigen Minuten die Einfahrt ins Dorf, wir hielten vor Erminias Elterhaus an, dem sogenannten Lina Casa.
Das war schon berührend, als Erminias Vater Antonio, Mutter Maria, die Schwestern Rosetta und Camelina aus der Türe erschienen. Man konnte die Emotionen gar nicht richtig definieren, die sich aus ihren Gesichtern spiegelte. Einerseits natürlich die sofortige innige Umarmung von Erminia, anschliessend richteten sich 4 Augenpaare auf mich und Erminia meinte: das ist er jetzt, Umarmung an alle und die Aufforderung, kommt rein, gleich wird Kaffee serviert. Die Wohnung in diesem 8-Familienhaus war gemütlich, im Vergleich zu unseren Wohnungen riesige Zimmer. Zwar kleiner Balkon, aber wie es sich gehört hier: die Küche ist der wichtigste Raum, gross mit einem Cheminè, alles da was einer Frau gefällt die Chefin in diesem Raum zu sein. Unsere Ferien waren glaube ich für 3 Wochen ausgelegt, hier konnte man sich wohlfühlen. Nach den wichtigsten Gesprächen, die man halt so in einer solchen Situation hält, kommt das Gepäck auspacken, mitgebrachte Geschenke wurden verteilt, Mutter Maria handelte bereits mit Pfanne und Kelle in der Küche (Mittagessen stand bevor), es war eine schöne Situation.
Natürlich bekammen die Mitbewohner, der Gemeindeangestellte unter uns, der Pöstler oben, mit, was das in Antonios Wohnung vorging. Bereits am Nachmittag klingelte doch mehrmals die Haustürglocke und diverse Naseweise kamen mit den unterschiedlichsten Argumenten zu Maria, immer mit einem Auge in die Wohnung spähend was da so vor sich ging, lustige Sache. Natürlich wurde man in den folgenden Tagen bekannt gemacht mit den andern Familien im Hause, ja, man könnte sagen das ganze Haus war eigentlich eine Familie.
Tja, die Familie Intoccia hatte sogar einen Fernseher, schwarz/weiss, ein höllischer Kasten der zugleich als Heizung diente. Kein Wunder waren als Stromsicherungen im dafür vorgesehenen Sicherungskasten einfach Drähte gespannt....
Es waren lange Abende, die mit Essen und Diskussionen verbracht wurden, als ich auf die Frage meiner Tätigkeit antwortete ich arbeite mit Computern, glotzte man mich an als käme ich von einem andern Stern; dass hatten sie nicht erwartet, das tönte für die liebe Familie schon fast ausserirdisch.
Ich fühlte mich von Anfang an wohl in dieser Umgebung, jeder hatte seine Aufgaben ohne langes Gelabber kam jeder seiner Sache nach. Mutter Maria war unumstritten die Frau im Hause, Vater Antonio kam für die Besorgungen auf sowie war er auch Zuständig für alles Adminstrative.
In den folgenden Tagen konnte ich mir ein genaueres Bild von Zungoli machen, Antonio führte mich in alle Ecken und hatte für jedes Detail eine Erklärung parat. Wie das so ist in diesen kleinen Dörfern, ein Unmenge von Verwandten und Bekannten wurden mir vorgestellt. Als ich nach ein paar Tagen annahm, ich kenne jetzt den grösseren Teil, meinte Antonio, jetzt werden wir aufs Land rausfahren um die restlichen Bekannten/Verwandten kennenzulernen. Auch das war einmalig, wohnten doch gleich mehrere naher Verwandten von Maria als Bauern auf dem Lande, so gleich um die Ecke der Monte Ciellies, staunte ich nicht schlecht, wie da noch gelebt wurde. Bei einer Familie, Franco nannte der Mann sich (er arbeitete bis zur Heirat in Deutschland und sprach ein wenig Deutsch) wurde das Brot noch in  einem Erdhügel gebacken. Also diese Leute da draussen mussten wirklich mit Entbehrungen leben, trotzden waren sie immer freundlich und hatte entspannte Gesichter.
Und natürlich das Essen, Hauptthema sowohl für die Einwohner als auch für mich, das war einfach sensationell, was da an natürlichen Sachen aufgetischt wurde.
Kurzum, die Zeit dieser Ferien verging viel zu schnell und bald näherte sich die Zeit für die Rückkehr. Man bereitete sich auf die Rückfahrt vor, mir blieb fast die Spucke weg, was wir alles ins Auto packen sollten: die besten Waren vom Dorf, Käse,Salami, Tomatensauce u.s.w. wir sollten ja gut füttern können in der Schweiz. Der Abschied tat schon weh, Erminia weinte die ersten 100 Kilometer bloss.
Aber wir mussten einfach wieder in Arbeitsleben. Antonio versprach, sobald es ihm ginge würde er für ein paar Tage zu uns in die Schweiz kommen. Nun, wieder zurück im Alltagstrott, die Arbeit steht im Vordergrund, man beschaffte sich auch weiter noch Mobiliar,  richtete die Wohnung, was bis heute Erminias Lieblingsbeschäftigung geblieben ist, ein Autowechsel stand bevor (der alte Opel würde es vermutlich kein weiteres Mal nach Zungoli schaffen) , meine Eltern besuchten uns auch hie und da, wobei ich meinen Vater jeweils in Wetzikon holen musste. Er hätte das schon damalige Verkehrschaos in der Stadt nicht geschafft, Mutter wohnte ja bereits in Seebach und ihr Hobby war es mit dem Tram und Bus sich kreuz und quer durch die Stadt zu bewegen.

Arbeitsleben.


Die Zeit verging und irgendwann kam das Thema einer Verheiratung zur Sprache. Das freute natürlich auch besonders die Eltern von Erminia; und die Aktivitäten begannen. Erst wurde ein Ueberschlag gemacht betreffend der finanziellen Verhältnissen; Antonio in Zungoli wollte sich ebenfalls beteiligen und man startete das Organisatorische. So wurde entschieden, dass wir kommunal in Zürich heirateten, später dann (1975) eine kirchliche Trauung in Zungoli. Also kam der Tag, da auch Antonio angereist kam aus Italien, für die Trauung waren wir im kleinen Kreis. Ein Arbeitskollege und glaube mein Bruder waren Trauzeugen, die Sache ging glatt über die Bühne, anschliessend ein anständige Festessen und zusammenhocken. In der Folge wurde dann der 2. Teil des Prozesses angesprochen, die kirchliche Trauung in  Zungoli, dies würde ein umfangreicheres Ausmass annehmen, was dann auch so wurde.


Hochzeitsvorbereitungen

Nundenn, Antonio nahm seinen Job als Organisator in Zungoli beflissen wahr, im Sommer 1975 standen die Daten fest und wir konnten auch entsprechend unsere Ferien Planen. Natürlich wollte mein Vater und Bruder Heinz dabeisein, ebenfalls 2 weitere Kollegen. Erminia und ich begaben sich 2 Wochen vor dem Trau-Termina nach Zungoli so hatten wir genügend Zeit auch unsere kleineren und grösseren Vorbereitungen zu machen. Erminias wunderbares Hochzeitskleid wurde in Foggia gekauft, natürlich eine Aufwendige Angelegenheit was sowieso die ganze Bekleidung betraf.
Auch kam der Moment, da man sich mit dem Vescovo Zio Don Angelo treffen musste um das Ablaufprotokoll zu erstellen, tauchte plötzlich Unerwartetes auf: Ich war ja gar keiner Religion zugehörig (schon lange aus der Kirche ausgetreten). Don Angelo fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, da stand einer da, nicht katholisch, nicht reformiert und wollte in seiner Kirche sich vermählen. Schlicht ein Unding. Eine Lösung musste her, für einen Bischof wie Don Angelo kein grösseres Problem, ich musste kurzfristig getauft werden, wieso auch immmer. Dazu musste ich am nächsten Tag mich in einem Nonnenkloster melden, die Oberin würde mich dan segnen und so weiter. Gemacht getan, kam ich dann in die genannten Räumlichkeiten, das standen sicher 10 bis 15 Nonnen herum, die begafften mich wie einen Ausserirdischen und kicherten. Dafür machte die Chefin einen professionelleren Eindruck, sie leierte ihre Metaphern 10 Minuten herunter, ich zu jeder Frage: Si Signora. Das wars dann, auch Don Angelo strahlte als er sein neues Schäfchen erblickte. Man konnte weitergehen.
Zwei Tage vor dem Fest kam dann auch mein Vater, Bruder und die Kollegen und man lebte sich ein.

Das Fest

Und dann kam der grosse Tag, der 28.September 1975.
Ich noch im Halbschlaft in aller Frühe, höre ich ein Murmeln von vielen Leuten, also hiess es aufstehen. Im Wohnzimmer tummeln sich eine menge Leute, Gesichter die ich noch nie gesehen hatte: Eine Couffuese surrte herum, Madam "Schminke" stöberte auch bereits mit ihren Pinseln herum, es war eindeutig: meine liebe Erminia wurde aufgepeppt. Da hatten es die Männer einfacher, bereits angezogen stolzierten einige von ihnen herum. Nonna Maria nahm wie immer die Situation gelassen, Nonno Antonio als Vielraucher bewegte sich gerade noch so zwischen Korridor und Treppenhaus um nicht mit dem Rauch die Umgebung zu verpesten. Die Stunden vergingen schnell und es näherte sich der Zeitpunkt, wo ich mich mit den Meinen zur Kirche begab. Da wartete ich, bis Vater Antonio mit Erminia am Arm und einer Menge Leute im Schlepptau ebenfalls erschien und mir Erminia überreicht. Die Kirche war eigentlich echt voll und mit einem Geläute durfte ich dann meine Angetraute durch die Gasse von Menschen zum Altar vorne führen, wo Don Angelo bereits mit einem ernsten Gesicht auf unsd wartete. Tja, um nicht alle Einzelheiten, die man ja aus solchen Zeremonien kennt, zu beschreiben, wurde es dann Mittag, und nachdem auch ich mein Sprüchlein, das ich auswendig zu klernen hatte, heruntergeleiert hatte, verabschiedete uns Don Angelo uns als verheiratetes Paar.
Es kam dann die Autofahrt nach Mirabella, Zio Dionisio fhr uns in seinem gealterten Simca dahin, gefolgt von einer Kolonne von andern Autos. Wie sich später herausstellte waren etwa 100 Personen als Gäste zum Essen in ein sehr schönes Restaurant eingeladen.
Nun, nach einem ca. 10 gängigen Menu, das bis in die späten Abendstunden dauerte und sogar meinen Vater welcher ein guter Esser war, an den Anschlag brachte, kam dann die Musik, es wurde getanzt, ein Horror für mich Nichtänzer. Zum Glück blieb es nur beim Einführungstanz, anschliessend konnte ich mich mit diplomatischem Gerede davor drücken. Da wir eigentlich keine konkrete Hochzeitsreise vorgesehen hatten, hatte Antonio erstmals für eine Nacht in Avellino für uns ein Hotel gebucht. So gegen Mitternacht machten wir uns aus dem Staube, nicht ohne vorher allen Gästen für die wirklich überraschenden Geschenke zu bedanken, die Gäste feierten weiter, und wir setzten uns ins Auto. Ja, damals wagte man sich auch noch leicht besäuselt Auto zu fahren, was ich gleich erleben musste, Rückwärtsgang und hinten ein Felsblock. Das fängt ja gut an, meint Erminia als wir die Beule betrachteten. Aber das darf nicht stören und wir suchten im nahegelegenen Avellino unser Hotel auf.
Tja, wir waren beide genügsam, ohne einen grossartigen Tamtam, bereits am nächsten Tag wurden noch unsere ausstehenden Ferientage in Zungoli nachgeholt. Auch hier wieder ein emotionale Abschied, kaumzu beschreiben, als uns Zürich wieder rief.
Ja, die Zeit verging, es wurde fleissig weitergearbeitet, einmal im Jahr Ferien (meist in Italien), man verbrachte viel Zeit mit Freunden. Natürlich wurde ich auch intensiever in den Kreis der hier lebenden "Zungolesi" eingebunden, davon gab es reichlich hier in Altstetten, Schlieren und Dietikon. Auch lebten zum Teil Verwandte von Erminia hier, als Beispiel Tante Carmela in Dietikon, eine ganz grosse Nummer von einer Frau, stämmig, die Stimme eines Stallknechts mit der sie ihren Mann (ein kleines schmächtes Kerlchen) auf Trab hielt. Es gab da auch viele jüngere Männer und Frauen, teilweise gefiel einigen das Leben hier nicht unbedingt und diese wanderten in den späteren Jahren wieder zurück in den Süden. Da war auch eine Clicke von jungern Männern, (dabei war auch Dionisio, Erminias Schwester Rosetta späteren Mann), Pietro Scaparotta, Egidio und einige andere, die lebten unter anderem aus Kostengünden meist zusammen und machten auch jeden Unsinn zusammen. Mir wurden später unglaublich lustige Geschichten dieser Gruppe erzählt. Ich musste schon erkennen, die Mentalität dieser Menschen beindruckten mich sehr, da lief das Leben.

So lief das Leben einem durch die Hände, klar in jungen Jahren wollte man ausser dem Schufften auch eine Freizeit haben. Wir hatten da auch noch unsere Freunde, z.B Reini und Inge, mit ihnen haben wir viel Zeit verbracht und allerlei unternommen. Natürlich stupste mich Reini dauernd an wann wir denn auch mal zusammen nach Zungoli fahren würden. Richtig, es kam das Jahr (....) als wir unsere Sachen packten und die Autos vorbereiteten. Reini als Fan von Oldtimern fuhr einen riesigen 8-Zylinder Oldsmobile, der soff soviel Benzin dass wir öfters deswegen an die Zapfsäulen mussten. Ich war damalds noch einem Merzedes 280 unterwegs, war auch trinkfreudig aber nicht so wie der Oldsmobile.
Tja, wir hatten eine schöne Zeit da; Reini und Inge wollten natürlich alles sehen was in diesem Dorf als auch in der weiteren Umgebung von Interesse war. Am Ende von ein paar schönen Tagen war man sich einig, sie wollten auch wieder mal kommen. 
Seitens Erminias Mutter Maria, welche in einer grossen Familie aufwuchs, war da noch ein Onkel Zaccaria, der wohnte in der Nähe von Florenz. Da Reine schon seit längerem Interesse an Oelbilden hatte, entschlossen wir uns bei der  Heimfahrt da vorbeizuschauen, nicht wegen Zaccaria, sondern weil im gleichen Haus offensichtlich ein Maler lebte, der sich doch mindestens lokal einen Namen gemacht hatte. Nun, auf der Rückfahrt kamen wir irgenwie in die Nacht hinein und wir beschlossen etwas zum Schlafen zu suchen. Irgenwo in der Toscana fanden wir eine Einstern  Pension, die meinten aber sie hätten nur ein Zimmer mit 2 Betten zur Verfügung. Kein Problem, müde wie wir waren checkten wir ein und waren froh was zum Liegen zu haben. Was mir bis heute vor den Augen geblieben ist: Reini behauptete es wäre kalt, somit schlafe er mit der Kravatte....(er trug immer eine Kravatte). Nun ja, gute Idee meinte Inge, sollte er schnarchen würde sie die Kravatte betätigen. Anderntags Ankunft bei Zaccari  herzliches Willkommensritual und anschliessend vorstellung beim Kunstmaler.
Frattaloci hier dieser Typ, eine interessante Schädelform hatte der, kein Haar auf dem Kopf aber die perfekte Form einer Olive. Nun, nachmittags ging dann in dessen Malatelier, beindruckend was der Kerl alles an Bildern vorstellte. Wir kauften alsdann 2 oder 3 Bilder, ebenso Reini. Anderntags gings dann weiter Richtung Schweiz, Frattaloci bat uns mal in Zürich , , er würde gerne eine Ausstellung machen. Gesagt getan, als wir ihm dann sagten was so eine Ausstellung kostet, wollte der Olivenkopf nichts mehr davon wissen.

1978, Vater hatte damals eine Einzelfirma, spezialisiert auf Ziermauern. Aber dank dem, dass sein Maschinepark zugenommen hatte, machte er und Heinz und Hermann (Hermann war nur kurzzeitig angestellt) auch eben Aushubarbeiten. Es kam der Tag, als Heinz den Bagger bediente und Hermann im Graben zuschaufelte, das beim Hochheben der Schaufel plötzlich Hermann darin eingeklemmt war. Glücklicherweise schloss Heinz die Schaufel nicht ganz und im Schock drückte er auch den richtigen Knopf um Hermann rausfallen zu lassen.Ich weiss nicht mehr genau, aber Hermann hatte anschliessend mehrere Jahre Schmerzprobleme im Becken.

Vater starb auch viel zu früh, er wurde nur 57 Jahre. Er litt unter hohem Blutdruck und obwohl sein Arzt im verboten hatte Rotwein zu trinken genoss er ihn dennoch. Eines Tages, auch bei Grabenarbeiten erlitt er einen Schlaganfall, wurde ins Spital Bauma eingewiesen. Da wurde er nicht mehr wach und verstarb 10 Tage nach seinem Anfall. 

Und die Zeit lief davon, als wir 1979 ankamen, wurde Erminia schwanger. Es war doch eine freudige Ueberraschung, in Zungoli flippten die richtig aus. Erminias Schwangerschaft verlief grundsätzlich ohne grosse Probleme; es wurde dann Mai 1980 als sich das neue Lebewesen langsam bemerkbar machte dass es Zeit würde. Am 26.Mai 1980 wurde dann im Triemlispital eingecheckt, eine Voruntersuchung ergab, dass es einen Kaiserschnitt geben würde. Es ging langsam in die Morgenstunden als man mir mitteilte, das ein Mädchen geboren worden sei. Ein Arzt bemerkte dann dass eventuell wegen Sauerstoffmangel das Baby noch in einen Brutkasten komme, dazu würde es von der Gebärabteilung in den Hauptkomplex gebracht. Ich bat natürlich, dass ich unser Kind gerne mal sehen würde, worauf Schwestern mir sagten ich solle am Ende des Verbindungstunnels das die beiden Gebäudekomplexe verbindet, warten. Sie kämen gleich vorbei. Mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf als zwei Schwestern mit einem fahrbaren Glaskasten erschienen, darin ein Alufolie unser kleiner Schatz Tamara. So hatten wir uns für einen Namen geeinigt.Ich durfte dann noch mit in das vorbestimmte Zimmer, ich glaube ich hab da sogar ein Foto  von Tamara. Da Ermina immer noch in Narkose war hatte sie bis dahin Tamara nicht sehen können. Nun, man sagte mir ich könne doch schlafen gehen und in ca. 6 Stunden wieder kommen (offensichtlich sah man mir an meinen Glutschaugen und der Nervosität dieses Bedürfniss an). Zwar ging ich nach Hause, aber an schlafen war nicht zu denken, als zapfte ich eine Flasche Wiskey an, welche ich in den folgenden Stunden fleissig bearbeitete. Nachmittags war Erminia aufgewacht und ich besuchte sie im Frauenabteil. Natürlich wollte sie unbedingt Tamara sehen. Ist ja klar, Erminia strahlte überglücklich als sie das erste Mal Tamara in den Händen halten konnte. Nun, ich glaube etwa 4 Tage konnten die Beiden im Spital verbleiben bevor sie dann nach Hause kommen konnten. Natürlich war alles vorbereitet auf unsern Familienzuwachs und es gab Anfangs doch zu tun um sich einzuleben.
Es gab viel zu tun, aber alles wurde mit Freude gemacht. Natürlich wurde das Ereigniss auch in Erminias Dorf, in Zungoli, freudig aufgenommen, Und wie es sich gehört, meldete Erminias Mutter Maria, dass sie eine Zeit zu uns kommen um Erminia für den Anfang etwas entlasten wolle.
Jawohl, Nonna Maria kam tatsächlich für ca. 3 Monate zu uns und war ein grosse Hilfe.

So vergingen die Wochen und nach etwa 3 Monaten meinte Nonna Maria, sie würde gerne wieder nach Zungoli zurück, was ich auch vestehen konnte, einerseits war sie ja schon im Alter und doch schon etwas gebrechlich, andererseits fühlte sie sich auch nicht mehr ganz wohl. Nach Beratschlagen und dem Intresse von Kurt Hofer (meiner Schwester Mann) machten wir uns zu dritt (Erminia meinte, 1 Wocheauernfamilie  könne sie gut alleine mit Tamara zurechtkommen) mit dem Auto Richtung Süden auf. Wir nahmens gemütlich, auch wegen Nonna Maria.
Einmal in  Zungoli angekommen staunte Kurt natürlich in dieser "neuen Welt". Die ersten 2 Tage musste ich ihm natürlich die wichtigesten Dinge zeigen. Dann eines Tages wurden wir noch von einer Bauernfamilie hinter den Monte Cieli (2 kleine Hügel am Rande des Dorfes eingeladen. Mann und Frau sprachen gebrochen Deutsch, waren als junges Paar ein paar Jahre in Deutschland arbeiten. Nun hatten sie hier Familie gegründet und arbeiteten in ihrem eigenen Bauernhof. Klar mussten wir zum Mittagessen da bleiben, was wir nicht bereuten. Was mir in Erinnerung geblieben ist; es gab Kaninchen und Poulet, Kurt und ich wunderten uns andauern wo denn die Knochen von Francos Essen verblieben. Kurt meinte zu Scherz ob er die etwa auch gegessen habe? Als Franco unser Wundern bemerkte machte er nur eine Wegwerfbewegung nach hinten....aha, da waren ja die Hunde, alles klar und wir wussten wohin mit den Knochen. Es war ja ein Bauernhaus mit Naturboden. 
Auch das Brot wurde dort selbst gebacken, hinter dem Haus war in einem Erdhügel ein Backofen eingelassen der sich sehen lassen konnte. Kurzum, wir assen so wie dort gegessen wurde, selten sowas Gutes gegessen.

Tja, die Woche verging schnell und wir mussten uns von allen verabschieden, was folgte war eine eher üble Heimfahrt. Kaum waren Kurt und ich in Foggia auf der Autobahn begann es uns am ganzen Körper zu beissen an, rote Flecken am Kopf und Körper. Bekloppt schauten wir uns an, hatten wir eventuel was falsches gefuttert ? Ich gab Gas und wollte so schnell wie möglich nach Hause. Intensiv dachten wir nach was zum Teufel das wohl sein könnte. Am Zoll in Chiasso war zum Glück Nacht sonst hatten die Typen 2 Rothäute im Auto gesehen. Dann, über dem Gotthard kam mir in den Sinn; am Nachmittag vor Abfahrt hatten wir auf so einer Billigdecke (vermutlich made in China) geschlafen. Das war eher ein Plastikmaterial, weiss der Kuckuck woher sie diese hatten. Wir waren der Meinung, in Zürich sofort zu Arzt zu gehen, machten das aber nicht weil das beissen langsam zurückging. Tatsächlich war am Tag danach das Phänomen am abflauen.

Nun, das Leben ging weiter, ich war nach wie vor angestellt bei Maag Zahnräder machte die Mutter und Hausfrau. Tamara wuchs heran. Es kam dann das Jahr 1984 (glaube ich), als in Italien ein grosses Erdbeben stattfand, In der Folge bekamen viele Italiener/innen erleichterten Arbeitszugang in der Schweiz. Auch Carmelina nahm die Chance war und kam für ca. 4 Jahre zu uns und arbeitete bei Conzett & Huber. Das war natürlich für uns ebenfalls interessant, da Carmelina doch auch eine grosse Hilfe war. Zu dieser Zeit begann für Tamara der Kindergarten welcher gerade neben unserem Wohnort war. So konnten wir Tamara aus dem Wohnzimmer sehen wie sie jeweils in ihren geliebten Kindergarten spurtete. Und die Jahreszeiten vergingen so schnell, und Carmelina äusserte den Wunsch wieder nach Zungoli zurückzukehren, was sie denn auch machte. Es dauerte nicht allzulange, da wurde Erminia nochmals schwanger. Da die aktuelle Wohnung an der Dachslernstrasse für 4 Personen doch etwas zu klein erschien, machte man sich mit dem Gedanken vertraut, etwas geeigneteres zu suchen, Auch meine Arbeitsstelle war finanziell nicht mehr allzu attraktiv, sodass ich mich auch diesbezüglich begann umzusehen. Ein riesen Glück hatte ich als das Rechenzentrum der Zürich-Versicherung einen Operator in Altstetten suchte, und ich den Job sogar bekam. Ein ehrlich guter Abteilungsleiter unterstützte mich sogar als die ABZ Baugenossenschaft im Herrlig eine 4-Zimmer Wohnung anbot.

1980 wurde Erminia nochmals schwanger was uns ehrlich freute, unsere Meinung war dass wir kein Einzelkind wollten und es lief auch bei diese Schwangerschaft alles gut. Als die Geburt anstand wurde Erminia in Spital Urdorf eingewiesen wo alsdann unser nächster Schatz Ramina das Licht erblickte, ebenfalls durch Kaiserschnitt. Tamara flippte aus als sie das Schwesterchen in den Armen halten konnte.
Obengesagte Wohnung konnten wir noch kurz vor Ramonas Geburt beziehen.

In dieser Wohnung wurden Tamara und Ramona gross bis sie ca. 18 Jahre waren und erst Tamara und später auch Ramona den Wunsch äusserten eine eigen Wohnung zu haben. Beide hatten ihre Lehren und z.T. Weiterbildungen mit Bravour abgeschlossen und finanziell sollte es ihnen möglich sein, einen eigenen Haushalt zu betreiben.

Die Jahre gingen dahin, aber oft ging man noch gemeinsam in die Ferien, der Familienzusammenhang
war super.
Natürlich waren die ersten paar Jahre beim Aufwachsen von Tamara und Ramona was die Ferien betraf, meist Italien (adriaseite) vorgesehen, jeweils mit einem Abschluss in Zungoli, da kamen wir nicht herum. Erminias Eltern warteten jeweils sehnsüchtig, die Kinder wieder ein Jahr älter zu sehen. So verbrachten wir mehrere Jahre in diesem Rythmus. Es war vorauszusehen, wen Tamara und Ramona älter wurden, dass es sie nicht mehr so oft nach Zungoli zog, wir verstanden das wohr, war doch diese Kaff über Jahre hinweg immer im selben Zustand.
Man beschloss dann auch mal an andere Orte die Ferien zu verbringen, die schönsten Sachen erlebten wir bei einer organisierten Spanienrundfahrt, alle wichtigen Städte wurden dabei besucht, bis hinunter nach Gibraltar, und alle waren beeindruckt was man dabei zu sehen bekam.
Eina ander sensationelle Rundfahrt machten wir durch Griechenland, auch organisiert.Das waren natürlich Erlebnisse wie sie sich die Kinder vorgestellt hatten.


Im Jahre 2017 stand dann die Heirat von Tamara und Christian an. Es gab ein grosses Fest hier in Zürich, viele Gäste auch aus Italien (Zungoli) Was für ein Fest, es wird immer in unserer Erinnerung bleiben. Chrigi, wie Christian genannt wird und Tamara haben sich sehr schnell ihre eigene Welt aufgebaut und leben in unserer Nähe.

Ramona hatte natürlich auch einige Freunde gehabt und fand schliesslich Bruno, mit dem sie sich einig waren, ihr Leben zusammen zu verbringen.
Und ca. 2022 entschlossen sie sich ebenfalls den Bund der Lebens einzugehen. Auch hier wurde über Monate ihre Hochzeit und alles was dazu gehörte vorbereitet. Auch dieses Fest stand dem Fest von Tamara und Chrigi in nichts nach, es war ebenfalls wunderbar, Erminia und ich waren überwältigt.
Das schöne ist, das auch Ramonas und Bruno eine schöne Wohnung in unserer Nähe fanden, und dies sogar Tür an Tür zu meiner Schwester Margrit. Somit sind wir alle 6 in unmittelbarer Nähe, was wir sehr schätzen.


                                            

Meine Geschwister


Hier möchte ich auch mal kurz den Status meiner 4 Geschwister festhalten.

Niklaus und Helen, welche sogar vor uns heirateten leben nach wie vor in der Stierweid, im Steg.
Sie haben 4 Kinder, welche natürlich auch verheiratet sind und Kinder haben. Sie leben in einem kleinen Paradies im Wald und haben im laife der Jahre einen sensationellen Wohnort geschaffen.
Zusätzlich haben sie in Spanien noch einen kleinen Hof/Haus erstanden, den sie mehrmals im Jahr mit ihrem Camper besuchen.

Margrit, welche mit ihrem Mann Kurt eine Tochter haben, haben sich vor einigen Jahren getrennt. Margrit lebt seit Jahren mit ihrem Freund im Konkubinat, und das direkt nebenunserer Tochter Ramona.
Denise, ihre Tochter, auch verheiratet gewesen hat ebenfalls 3 Kinder und lebt in der Peripherie von Zürich.

Heinz, der Chrampfer, ebenfalls  mit 4 Knaben gesegnet und geschieden, hat eine eigene Firma betrieben im Kranservice, ist auch geschieden und lebt seit Jahren mit seiner Jelena zusammen. Beide hatten den Wunsch, sich in Italien etwas zu erwerben und ihren Lebensabend dort zu verbringen. So kam es, dass sie sich in Vico di Gargano ein Stück Land erwerben konnten mit einer Hausruine die sie nun bewohnbar gemacht haben. Seine Kinder, ebenfalls verheiratet, besuchen ihn auch regelmässig.
Zurück in die Schweiz wollen sie nicht mehr, hätten mit der Schweiz abgeschlossen.

Zuletzt noch Hermann, ich nenn ihn mal den Hüpfer weil er doch schon einige Male liiert war, einmal auch verheiratet. Er ist ohne eigene Kinder geblieben. Seit Jahren lebt er zusammen mit Antonella, sie  lebten Jashre zusammen im Thurgau wo Antonella ein eigenes Haus hatte. Auch die beiden entschlossen sich vor ein paar Jahren sich nach Itsalien abzusetzen. Sie erwarben in Massignano ein riesiges Haus mit viel Umschwung und der Plan war anfangs, dort Agro-Tourismus betreiben zu wollen. Nun, es ist auch eine wunderschöne Gegend, nahe dem Meer und sie sind bis anhin glücklich dort.

Aktueller Status


Wir schreiben das Jahr 2025, es fehlen natürlich viele Erinnerungen, zum Teil werde ich diese einfügen,
schreibfaul wie ich bin braucht es halt immer wieder einen Stubs damit ich mich hinter die Tastatur setze. Aber ich bleibe dran, ich bin mir sicher das Tamara und Ramona auch noch viele Informationen beitrage können, vielleich können sie diese selber in dieses Dokument einbringen, wer weiss.

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